Zivilprozess beendet

Lilly Becker muss blechen! Richter verkündet Urteil

von Aline Lehmann, Jasmin Raziorrouh, Tobias Haas und Denise Gatzweiler

Der Dschungelkönigin wurde der Prozess gemacht!
Seit über einem Jahr lief der Streit zwischen Lilly Becker (48) und ihrem ehemaligen guten Freund Pierre Uebelhack. Der TV-Manager soll sie nach der Trennung von Boris Becker (57) finanziell unterstützt haben und forderte ein Teil des Geldes zurück. Jetzt hat das Gericht entschieden: Lilly muss zahlen!

Lilly Becker erhält fast eine halbe Million einst gutem Freund: Schenkung oder Darlehen?

Im Februar musste sich Dschungelkönigin Lilly Becker vor dem Münchener Landgericht verantworten. Es ging um eine Teilsumme der insgesamt 489.869,12 Euro, die sie von ihrem Ex-Freund Pierre Uebelhack in Deutschland und England bekommen hat. Die große Frage: Handelte es sich um eine Schenkung, wie Lilly behauptet, oder ein Darlehen, wie Pierre sagt?

Der deutsche Richter hat dazu nun sein Urteil verkündet. Laut RTL-Informationen wird der Klage von Uebelhack im vollen Umfang stattgegeben. Heißt: Becker muss alles zurückzahlen und zudem die Kosten für den Anwalt des Klägers übernehmen. Die Summe beläuft sich auf 218.353,37 Euro plus Zinsen. Laut dem Richter habe die „Beklagte nicht zur Wahrheit“ gefunden. Die Differenz zum Gesamtbetrag muss Uebelhack nun in England einfordern.

Eine vollständige Urteilsbegründung bekommen die Parteien noch zugeschickt. Becker und Uebelhack waren während der Urteilsverkündung übrigens nicht vor Ort. Über den Inhalt des Urteils habe man sie aber kurz zuvor privat benachrichtigt. Becker kann jetzt Berufung einlegen.

Lilly Becker vor Gericht: Ein Rückblick auf den Prozess

  • Laut Lillys früherem Manager soll klar gewesen sein: „Es war vom ersten Tag an klar, dass es eine Leihe ist, kein Geschenk.”

  • Der Geschäftsführer einer Künstleragentur sei laut Angaben in einem Gedächtnisprotokoll lediglich der Überbringer dieser Darlehensverträge an Lilly gewesen. 2022 gab er noch eine Erklärung ab und schrieb, die Darlehensverträge zurückbekommen zu haben. Allerdings soll das nie passiert sein, korrigiert er heute in seiner Aussage.

  • In einer eidesstattlichen Versicherung, die der Manager ein Jahr nach dem Gedächtnisprotokoll abgegeben hat, soll stehen, dass er auf Aufforderung von Lilly Becker ihre digitale Unterschrift unter die Verträge gesetzt habe.

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Ex-Freundin von Pierre Uebelhack sollen Zahlungen aufgefallen sein

  • Luisa Brake behauptet, durch die Kontoauszüge von Pierre gegangen zu sein. Dabei soll sie angeblich Zahlungen gefunden haben, die teilweise mit „loan” gekennzeichnet gewesen sein sollen.

  • Sie berichtet davon, mit Lilly im Spätsommer 2022 telefoniert zu haben. Luisa Brake soll laut eigener Aussage gebeten haben, das Geld an Pierre zurückzuzahlen, da auch er „nur ein Normalverdiener” sei.

  • Zum Hintergrund: Die Zeugin war seit elf Uhr im Sitzungssaal, obwohl sie dort vorab nicht hätte sitzen sollen, was der Richter zur Kenntnis nimmt.

Lilly Beckers Ex-Managerin: „Eine offizielle Partnerschaft haben die beiden nie selbst ausgesprochen”

  • Marina Dertnig hat Lilly Becker von Ende 2019 bis September 2021 als Managerin vertreten und ist als Zeugin geladen. Über Lilly habe sie damals Pierre Uebelhack kennengelernt: „Ich stehe zu beiden in einer guten freundschaftlichen Beziehung.“

  • Pierre soll ein sehr wichtiger Mensch im Leben von Lilly gewesen sein, wie sie erzählt. Es soll jedoch nicht als Partnerschaft deklariert worden sein. „Waren die beiden offiziell zusammen?”, möchte der Richter wissen: „Nein. Eine offizielle Partnerschaft haben die beiden nie selbst ausgesprochen, auch im Speziellen von Lillys Seite.“

  • Sie sagt, Pierre habe Lilly finanziell unterstütz, behauptet aber:. „Es war keine Schenkung. Es war eine Unterstützung in einer Notsituation.“

  • Darlehensverträge seien ihr nicht bekannt, so Marina Dertnig.

  • Sie habe durch Gespräche zumindest den Eindruck gehabt, dass es sich um ein Darlehen handeln könnte. Es soll aber keine Aufforderung von Lilly gegeben haben, Zahlungen aus den Jobs an den Kläger zu überweisen.

Jetzt sagt Lilly Becker aus

  • Jetzt ist Lilly Becker an der Reihe. Die gebürtige Niederländerin sagt auf Englisch aus und hat eine Dolmetscherin dabei.

  • Sie sagt, sie findet Pierres Aussagen verletzend.

  • Anders als Pierre behauptet sie, nach der Trennung von Boris Becker im Mai 2018 eine Beziehung mit ihm eingegangen zu sein: „Die Beziehung war sowas von ernst. Er ist sogar alleine mit meinem Sohn (Amadeus) gereist, wenn sonst keiner aufpassen konnte.“ Die beiden sollen sogar darüber gesprochen haben, zusammenzuziehen. Pierre soll sie auch als seine Verlobte vorgestellt haben, allerdings nicht in der Öffentlichkeit: „Zu sagen, das wir waren nie ein Paar ist sehr beleidigend.“

  • Zu ihren Finanzen: Lilly erklärt, weiterhin gearbeitet und ein Einkommen gehabt zu haben. Doch dann seien die Anwaltskosten auf sie zugekommen. Die finanzielle Situation 2018/19 soll bis dahin „okay” gewesen sein, wie sie sagt.

  • Pierre Uebelhack soll ihr seine Hilfe angeboten haben. Lilly behauptet, sie hätten nie darüber gesprochen, dass es zurückgezahlt werden soll: „Wir haben nie über einen Darlehensvertrag gesprochen!”

Richter appelliert

  • Der Richter sagt, dass es generell erhebliche Diskrepanzen zwischen den beiden Aussagen gibt. Dadurch geht er davon aus, dass eine der Parteien nicht die Wahrheit sagt. Er weist darauf hin, dass eine Falschaussage vor Gericht strafrechtlich verfolgt werden kann.

Pierre Uebelhack sagt: Er war in Lilly Becker verliebt

  • Pierre Uebelhack behauptet, er sei verliebt gewesen. Beide sollen aber sehr schnell der Meinung gewesen sein, dass eine Beziehung keinen Sinn mache. Hauptsächlich des Presserummels wegen. Außerdem habe Lilly, die er 2018/2019 kennenlernte, noch mitten im Scheidungsprozess gesteckt. Auch die Entfernung London/München habe eine Rolle gespielt. Ab diesem Zeitpunkt sollen dann auch die Zahlungen erfolgt sein. Diese hätten laut Pierre per Überweisung stattgefunden und sollen mit dem Betreff „Darlehen” direkt an die Zahlungsempfänger gegangen sein. Die Beträge sollen für Anwaltskosten, Detektive, Steuern, Mieten, den Geburtstag für ihre Großmutter sowie Reisen für ihre Verwandtschaft gewesen sein. Angeblich soll er selbst Schulden gemacht haben, um ihr das Geld zu leihen, sagt er.

  • „Es gab eine ganz klare Abmachung. Ich verstehe nicht, woher die Wendung kommt. Ich kann das nicht nachvollziehen. Sie hat mir immer versprochen, das Geld aus dem Darlehensvertrag zurückzuzahlen”, so Pierre.

  • Der Kläger erinnert sich: Lilly soll zu ihm gesagt haben, wenn das Geld von Boris nicht kommt, dann müsse sie einmal den Playboy machen, dann würde sie 250.000 Euro bekommen und dann könne sie es direkt zurückbezahlen.

  • Lillys Reaktion auf die Äußerungen: Augenrollen und Schnaufen.

  • Der Prozess wird kurz für eine Pause unterbrochen. Direkt danach wird Lilly angehört.

Lilly Becker und Pierre Uebelhack treffen vor Gericht aufeinander

  • Ankunft Lilly Becker: Wenige Minuten kurz vor Prozessstart erscheint sie im Gericht. Sie trägt einen dunklen Hosenanzug, ihre Haare sind geschlossen. Mit ernster Miene betritt sie den Saal und nimmt neben ihrem Anwalt Platz.

Lilly Becker kurz vor Prozessbeginn in München.
Lilly Becker kurz vor Prozessbeginn in München.
RTL
  • Medienspektakel in München. Als Lilly im Landgericht ankommt, wird sie schon von der Presse erwartet. Einige Fotografen und Journalistinnen sind vor Ort, um den Prozess zu begleiten.

  • Auch Kläger Pierre Uebelhack erscheint persönlich und sitzt Lilly im Gerichtssaal direkt gegenüber.

Pierre Uebelhack im Gerichtssaal.
Pierre Uebelhack behauptet, Lilly Becker das Geld nur geliehen zu haben.
RTL

„Ich nehme das sehr seriös, aber ich bin auch froh, wenn es vorbei ist”

Es ist noch gar nicht lange her, dass Lilly Becker zur diesjährigen Dschungelkönigin (diese und vergangene Staffeln auf RTL+ streamen) gewählt wurde. Das Preisgeld in Höhe von 100.000 Euro, das Lilly zusätzlich zu ihrer Gage verdient hat, könnte schnell wieder weg sein. Denn auf das Model wartet am Mittwoch (26. Februar) ein großer Prozess. „Ich nehme das sehr seriös, aber ich bin auch froh, wenn es vorbei ist (...) und am Ende kommt die Wahrheit immer raus“, erklärte Lilly im RTL-Interview wenige Tagen vor dem Start der Verhandlung.

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Im Video: Hat Lilly Becker etwa gelogen?

Darum geht es im Lilly-Becker-Prozess

Lilly Becker hat eine schwere Zeit hinter sich. Nach der Trennung von Boris muss sie plötzlich auf eigenen Füßen stehen und für sich und ihren Sohn sorgen – Steuern, Miete, die laufenden Kosten übernehmen. Und vermutlich wollte sie ihrem Amadeus das gewohnte Leben ermöglichen. Möglicherweise ein Grund, sich finanziell von Freunden unterstützen zu lassen.

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Doch es bleibt die Frage, wie eine Summe von 489.869,12 Euro entsteht? Und wieso leiht oder verschenkt der Kläger so viel Geld? Auf Nachfrage möchte sich Pierre Uebelhack nicht äußern. Laut ihm soll es aber unterzeichnete Darlehensverträge geben, die belegen sollen, dass Lilly gewusst haben soll, dass das Geld nur geliehen war. Sie hingegen sagt, es handle sich um eine Schenkung, die Unterschrift sei digital eingefügt worden. Der Kläger sei ein ehemaliger Liebhaber, der nun sein Geld zurückhaben wolle. Wie viel Wahrheit in den öffentlichen Aussagen von Lilly steckt und wer in dem Prozess am Ende recht bekommt, soll sich noch heute entscheiden.

Dieser Artikel wird regelmäßig aktualisiert und erweitert.