Offene Worte im RTL-Interview „Das war eine Hölle!” Isabel Varell spricht über ihre schlimme Kindheit

von Sarah Zaczek, Lioba Kassens und Theresa Maas

Die schwierige Vergangenheit prägt sie bis heute!
Das TV-Publikum kennt Isabel Varell als eine echte Frohnatur, besonders ihr Lachen und ihre offene Art zeichnen sie aus. Doch in ihrem Leben gab es auch dunkle Seiten, die die erfolgreiche Entertainerin nicht verschweigt. Isabels Kindheit war die Hölle. Im RTL-Interview hat uns die 64-Jährige jetzt verraten, warum Buchstaben und ihre Mutter für sie Feinde waren.

Isabel Varell ist Legasthenikerin

Die Buchstaben tanzen vor ihren Augen. Isabel Varell ist erst sieben Jahre alt – und versteht nicht, warum sie nicht lesen kann. Was sie aber spürt, ist Angst. Angst vor der Tafel, vor der Lehrerin, vor ihrer Mutter. Eine schlimme Zeit, die Isabel bis heute nicht vergessen hat. „Kinder, die in die Schule gehen und als Legastheniker auf die Welt gekommen sind, durchleben in der Schulzeit eine Hölle. Und das ist das, was ich erlebt habe”, erzählt uns der TV-Star im RTL-Interview, als wir sie anlässlich des Thementags „Mit uns einfach lesen – eine Aktion von RTL und Stiftung Lesen” in Köln treffen.

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„Ich bin Legasthenikerin und ich bin Kind gewesen in den 60ern und Teenager in den 70ern. Und in dieser Zeit haben Eltern und Lehrer überhaupt nichts gewusst über dieses Thema. Dann hatte man sofort den Stempel geistig zurückgeblieben auf der Stirn und das war bei mir so und ich habe das dann irgendwann auch geglaubt. Ich habe irgendwann auch geglaubt, dass ich einfach nur dumm bin”, so Isabel weiter.

Isabel Varell hat wichtige Botschaft an alle Eltern

Auch bei ihren Eltern fand die Entertainerin in ihrer Kindheit keine Unterstützung. „Meine Deutschlehrerin hat damals meiner Mutter gesagt, ich sei geistig zurückgeblieben und ich sei nicht normal. Und zu Hause gab es natürlich nur Schläge. Meine Mutter hat wahrscheinlich gedacht, mit Gewalt bringt sie mich dazu, was zu lernen. Und das war eine Hölle”, erinnert sich die 64-Jährige. Jahrzehnte hat Isabel diese Last mit sich getragen und verheimlicht es. Bis sie begreift: Schweigen macht es nur schlimmer. Für sie sei es eine „totale Befreiung” gewesen, offen zu allen Dingen zu stehen, die sie erlebt habe.

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Ihre Botschaft an alle Eltern: Vorlesen, zuhören, Mut machen! Denn die Stiftung Lesen schlägt Alarm: Jedes vierte Kind in Deutschland kann nicht richtig lesen – auch ohne Lese-Rechtschreib-Schwäche. Jedes Kind verdiene den Satz: „Mit dir ist alles in Ordnung – wir kriegen das hin”, so Isabel. Das hätte auch ihr damals geholfen.

Verwendete Quellen: RTL