Tennis-Star Emma Raducanu spricht erstmals über Stalker-Hölle

„Ich konnte den Ball vor lauter Tränen nicht sehen“

Tennisspielerin Emma Raducanu beim Turnier in Wimbledon 2024
Emma Raducanu
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Verstört und voller Tränen.
Ein Mann reist um die Welt, um ihr nah zu sein. Tennisstar Emma Raducanu erlebt die Stalker-Hölle. Jetzt spricht die 22-Jährige erstmals öffentlich über die schwierige Zeit.

Mann reiste Raducanu überall hin nach

„Ich war natürlich sehr verstört, als ich ihn im ersten Spiel des Spiels sah. Ich dachte, ich weiß nicht, wie ich es schaffen werde”, spricht Raducanu vor dem Turnier in Indian Wells offen über ihre schlimmen Erlebnisse Wochen zuvor.

Was war passiert? Ein Mann verfolgte die Britin offenbar seit Monaten rund um die Welt. Singapur, Abu Dhabi, Doha. In Dubai habe er sich der 22-Jährigen dann genähert, ihr eine Nachricht hinterlassen und ein Foto von ihr gemacht. „Anfangs dachten wir, er wäre ein Fan, ein Verehrer, denn Emma ist ein wirklich großer Tennisstar mit einer riesigen Fangemeinde. Bis er ihr körperlich nahe kam und begann, in Form von Selfies und Umarmungen Kontakt zu ihr aufzunehmen“, beschreibt Roman Kelecic, der frühere Trainer von Raducanu, gegenüber dem kroatischen Nachrichtensender Net die Situationen.

Der Mann zeigte „fixiertes Verhalten”, wurde schließlich von der Polizei festgenommen und verhört. Nach seiner Festnahme unterzeichnete der Mann eine formelle Verpflichtung, sich von Raducanu fernzuhalten. Zudem wurde er von zukünftigen Turnieren ausgeschlossen. Die Tennis-Spielerin entschied sich, die Anzeige gegen ihn fallenzulassen.

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„Ich konnte den Ball vor lauter Tränen nicht sehen. Ich spiele gegen Karolina, die zu den Top 17 der Welt gehört und ich kann den Ball nicht sehen”, schildert Raducanu die dramatische Situation auf dem Platz im Zweitrunden-Match gegen die Tschechin Karolina Muchova, als sie sich hinter dem Schiedsrichterstuhl vor dem ungebetenen Gast versteckte.

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Mittlerweile wird sie stets von zwei Sicherheitsleuten begleitet. „Indian Wells ist mein Lieblingsturnier. Wenn es ein anderes Turnier wäre, bin ich mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob ich spielen würde, aber ich bin sehr froh, dass ich diese Entscheidung getroffen habe“, fügt Raducanu an.

Sie trifft in der 1. Runde am Donnertag auf die Japanerin Moyuka Uchijima – hoffentlich ohne unliebsame Begleitung auf der Tribüne. (nie)

Sollten auch ihr unter Stalking leiden, findet ihr Hilfe unter der kosten-losen Hotline 08000 – 116 016 oder unter www.hilfetelefon.de.