Britin ist kein Einzelfall„Hoffentlich bekommst du Krebs” - Tennis-Star im Netz heftig angefeindet

Diese Ekel-Nachrichten machen einfach nur fassungslos!
Immer mehr Tennisprofis bekommen im Internet Hasskommentare. Auch Katie Boulter (28) wird regelmäßig heftig angefeindet. Jetzt wagt die britische Tennisspielerin den Schritt an die Öffentlichkeit – aus mehreren Gründen.
Hassnachrichten an Geschmacklosigkeit kaum zu überbieten
Katie Boulter hat genug! Deswegen hat die britische Tennisspielerin üble Hass-Kommentare gegen sich in den sozialen Medien öffentlich gemacht. Dabei wird deutlich: Was die Britin regelmäßig lesen muss, lässt einen erschaudern.
In einer der Nachrichten, die die Weltranglisten-39. per Screenshots dem britischen Sender BBC vorlegte, heißt es: „Hoffentlich bekommst du Krebs.“ Ein Unbekannter droht zudem damit, das Grab ihrer Großmutter zu „schänden“. Hinzu kommen Nachrichten mit üblen Beschimpfungen und Beleidigungen. Sogar vor Morddrohungen gegen Boulter und ihre Familie wird kein Halt gemacht.
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Sie gehe jetzt damit an die Öffentlichkeit, weil solche beleidigenden und bedrohenden Inhalte zur Normalität geworden seien, begründet die 28-Jährige den Schritt. „Jedes Mal, wenn man sein Handy benutzt, wird es deutlicher.”
Katie Boulter: Die Angst zu nimmt zu
Darüber hinaus würden die Nachrichten bei ihr einen Mix aus Verzweiflung, Resignation und Angst auslösen. Es falle ihr immer schwerer, zwischen echter und nur vermeintlicher Gefahr zu unterscheiden. „Ich denke, es zeigt einfach, wie verletzlich wir sind. Man weiß nicht, ob diese Person vor Ort ist. Man weiß nicht, ob sie in der Nähe ist oder ob sie weiß, wo man wohnt oder so etwas.”

Ein Einzelfall ist Boulter nicht. Im Gegenteil. „Jeder einzelne Spieler auf der Tour bekommt diese Bedrohungen nach jedem Match – egal ob Mann oder Frau“, erklärt die deutsche Tennis-Hoffnung Eva Lys. Sie selbst hat schon etliche Beleidigungen und Bedrohungen erlebt – und das nicht nur im Internet. „Auch leider im realen Raum. Man muss immer auf der Hut sein. Ich hatte keine schönen Interaktionen in den letzten Monaten“, verrät Lys beim WTA-Turnier in Berlin, ohne Details zu nennen. „Das meiste passiert aber online, weil sich ganz viele Leute verstecken.“
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Sind verlorene Wetten der Auslöser für Hasskommentare?
Doch was steckt hinter den Ekel-Nachrichten? Boulter und Lys vermuten hinter den Absendern größtenteils Leute, die auf ihre Matches Geld wetten. Lys: „Einhundert Prozent. Das schreiben die mir auch. Du kriegst Nachrichten, in denen sie schreiben, wie viel Geld sie wegen dir verloren haben und sie drohen dir und sagen, du sollst es zurücküberweisen. Die haben keine Scham. Die beleidigen, das sind Morddrohungen. Sexismus. Alles.” Beängstigend: Selbst nach Siegen erhalte sie ähnliche Botschaften, verrät Boulter.
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Um die Spielerinnen im Internet besser zu schützen, führte die Profiorganisation WTA zu Beginn des vergangenen Jahres mit anderen Organisationen eine technologische Lösung ein. Künstliche Intelligenz soll Botschaften filtern. Rund 12.000 Posts und Kommentare, die die Regeln brechen, seien so zwischen Januar und Oktober 2024 entdeckt worden. 15 Konten seien an nationale Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet worden. Das reicht ganz offensichtlich als Abschreckung jedoch noch lange nicht aus. (pol/mit dpa)
































