Tennis-Star will trotzdem noch ein Mal auf den Platz zurück

„Nach dem Aufstehen muss ich sechs bis acht Tabletten nehmen”

Tennisspieler Juan Martin Del Potro weint im Match gegen Federico Delbonis in Buenos Aires.
Tränen auf dem Platz: Juan Martin del Potro
IMAGO / ZUMA Press Wire

Seine Schmerzen sind nur noch mit Tabletten auszuhalten.
Einst war er die Tennis-Hoffnung Argentiniens, Grand-Slam-Sieger und ein großer Kämpfer. Heutzutage kämpft Juan Martin del Potro mit seinem Körper. Einen letzten Auftritt auf dem Court lässt er sich dennoch nicht nehmen.

Juan Martin del Portro muss sechs bis acht Tabletten pro Tag nehmen

Er war die große Hoffnung des argentinischen Tennis. Als Juan Martin del Potro 2009 die US Open gegen Roger Federer in fünf Sätzen gewann, lag ihm ein Land zu Füßen. Doch der heute 36-Jährige sollte nur noch ein Mal in einem Grand-Slam-Finale stehen. 2018, kurz bevor es steil bergab ging, war er dann an gleicher Stelle chancenlos gegen Novak Djokovic.

Es begann der steile sportliche und körperliche Abstieg, ausgelöst durch wiederkehrende gesundheitliche Probleme. 2024 ist der fast zwei Meter große Hüne körperlich in einem schlechten Zustand. „Jeden Morgen nach dem Aufstehen muss ich sechs bis acht Tabletten nehmen”, berichtet der einstige Tennistopstar mit traurigem Blick in einem hochemotionalen Internetvideo.

Schmerzmittel, Entzündungshemmer, aber auch Pillen gegen Angstzustände - ohne geht es für del Potro dieser Tage nicht. Der geschundene Körper, er schlägt auch knapp drei Jahre nach dem offiziellen Karriereende noch brutal zurück. „Ich möchte doch einfach nur mein Leben ohne Schmerzen führen”, sagt der 36-Jährige. „Es ist sehr schwierig, 24 Stunden am Tag eine Fassade zu wahren.”

„Seit ich 31 bin, kann ich nicht mehr richtig rennen.”

Zu seinem letzten Profimatch schleppte sich del Potro im Februar 2022, doch körperlich war es schon lange zuvor bergab gegangen. „Seit ich 31 bin, kann ich nicht mehr richtig rennen. Ich kann keine Treppen mehr steigen, gegen keinen Ball mehr treten”, erklärt er heute.

Nach insgesamt acht Operationen gleicht del Potros Knie einem Trümmerhaufen - vor allem von den beiden Kniescheiben-Brüchen 2018 und 2019 hat er sich nie erholt.

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Dennoch will er ein letztes Mal zurück auf den geliebten Tennisplatz. Am Sonntag (1. Dezember) will del Potro sein wohl letztes Showmatch bestreiten - gegen Novak Djokovic. Der Gegner, gegen den er sein letztes großes Finale bestritt.

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Del Potro will sich unbedingt noch einmal verabschieden. Verabschieden von „seinen” Fans in Buenos Aires. „Delpo” wie er dort liebevoll genannt wird, hofft darauf, „wenigstens zwei oder drei Stunden ein bisschen Ruhe” in seinem Knie zu haben - „um mein letztes Mal auf einem Tennisplatz zu genießen”. (nie/sid)