Triathlon in der Seine wird zum Ekel-Abenteuer„Habe Dinge gefühlt und gesehen, an die ich nicht denken möchte”

Bäh!
Nach tagelangen Debatten um die braune Brühe der Seine kann der Triathlon am Ende doch stattfinden. Ob das Wasser der Seine dafür aber tatsächlich sauber genug war, ist nicht sicher. Die Ekel-Erfahrungen einer Schwimmerin lassen das Schlimmste befürchten.

Jolien Vermeylen hofft, dass kein Athlet krank wird

Diese Aussagen klingen wenig appetitlich. Vielmehr läuft es einem eiskalt den Rücken herunter. „Ich habe Dinge gefühlt und gesehen, an die ich nicht denken möchte”, sagt Triathletin Jolien Vermeylen (30) nach dem Ekel-Bad in der Seine der belgischen VTM.

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Zuvor ist der dreckige Fluss, in dem die Triathleten und Triathletinnen schwimmen müssen, tagelang das Gesprächsthema. Zwischenzeitlich wird sogar befürchtet, dass aus einem Triathlon ein Duathlon wird. Am Ende gibt es dann doch noch grünes Licht und sie dürfen ins Wasser. Oder müssen? Vermeylen: „Es hieß jetzt oder nie - und sie konnten das Rennen auch nicht komplett absagen. Wenn der Lauf nicht stattgefunden hätte, wäre es eine Schande für die Organisation, für Paris, für Frankreich gewesen.”

Die Belgierin Jolien Vermeylen hat keine guten Erfahrungen in der Seine gemacht.
Die Belgierin Jolien Vermeylen hat keine guten Erfahrungen in der Seine gemacht.
dpa

Nachvollziehen kann Vermeylen diese Entscheidung angesichts ihrer Erfahrungen absolut nicht. „Die Seine ist seit hundert Jahren schmutzig, da kann man nicht sagen, dass die Sicherheit der Athleten Priorität hat. Das ist Blödsinn!”

Sie habe versucht, so wenig Wasser wie möglich zu schlucken, doch sei ihr das nicht immer gelungen. Man könne jetzt nur hoffen, „dass nicht zu viele Athleten krank werden.”

Deutsche Triathletin nimmt unfreiwillig ein paar Schlücke aus der Seine

Hoffnung macht, dass die deutschen Triathleten und Triathletinnen die Ekel-Erfahrungen nicht ganz teilen können. „Ich bin optimistisch, dass es uns morgen allen noch gut geht”, sagt die zwölftplatzierte Nina Eim, die ebenfalls unfreiwillig ein paar Schlücke der Brühe kostet. Ihrer Meinung nach habe die Seine eigentlich „ganz normal” geschmeckt.

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Und auch Bundestrainer Thomas Möller geht nicht davon aus, dass sich in der - trotz milliardenteuren Säuberungsmaßnahmen - äußerst trüben Seine jemand Magendarm-Erkrankungen geholt hat. „Die Wasserwerte waren in Ordnung, die Grenzwerte sind eingehalten worden. Ich gehe nicht davon aus, dass wir demnächst Rückmeldung von Athleten mit Magen-Darm-Problemen bekommen. Wenn doch, wäre das nicht in Ordnung.” Bleibt zu hoffen, dass unsere deutschen Athleten und Athletinnen Recht behalten und alle gesund bleiben. (pol)