Oktagon 71 auf RTL+
Das müsst ihr vorm MMA-Kampf-Spektakel in München wissen!

Von wegen nur blanke Gewalt!
Am kommenden Samstag (17. Mai) steigt in München mit Oktagon 71 das nächste große MMA-Spektakel - (ab 17.30 Uhr live auf RTL+). Vor allem aufs Heimspiel von Alexander Poppeck gegen Pavol Langer freuen sichs die Fans. Vorm Event erklären wir euch noch mal genau, was ihr über den Kampfsport wissen müsst.
MMA: Kampf ohne Regeln?
Wer Mixed Martial Arts schaut, steht auf Gewalt, will in einer wilden Keilerei Blut sehen. Das ist eine sehr stereotypische Sicht auf den Sport, die nicht zutrifft, sofern man sich mit MMA auseinandersetzt. Regeln, Taktik und letztlich auch die Fähigkeiten in mehreren Kampfsportarten spielen eine entscheidende Rolle. Zeit mit ein paar Vorurteilen aufzueräumen.
Im Video: die MMA auf RTL+
Lese-Tipp: Max bekommt seine irre Holzer-Show!
Die Annahme, zwei Kämpfer oder Kämpferinnen werden in einem Käfig komplett ohne Regeln aufeinander losgelassen, ist falsch. In MMA gibt es sogar sehr viele Regeln. Los geht’s bei den Kampf-Voraussetzungen! Diese betreffen Gewichtsklasse, Tiefschutz, Mundschutz und Handschuhe mit einem Gewicht zwischen vier und sechs Unzen (1 Oz = ca. 28 Gramm). Schlagen, Treten, Knie- und Ellbogenstöße sind erlaubt, aber auch hier gibt es einen Rahmen.
„Es gibt ein Regelwerk, das darauf abzielt, gesundheitliche Schäden zu vermeiden“, erklärt der Berliner MMA-Fighter Niko Samsonidse im Gespräch mit ntv/RTL. „Deswegen sind zum Beispiel Schläge auf den Hinterkopf verboten, weil das langwierige Folgen haben kann.“ Der Hinterkopf soll durch eine 5 Zentimeter breite verbotene Trefferzone geschützt werden, die sich über den Scheitel entlang der Wirbelsäule zieht. Zudem sind auch keine Kopfstöße, Tiefschläge, Schläge auf die Kehle und Stiche ins Auge des Gegners erlaubt. Kratzen, Beißen, Kneifen, die Finger- oder Zehgelenke zu attackieren, ist ebenfalls verboten. Ist bei einer solchen Aktion Absicht zu erkennen, kann das zum Punktabzug oder zur Disqualifikation führen.
Lese-Tipp: Rüpel-Rapper packt beim King of GerMMAny aus!
Beim Kampf auf dem Boden. Ist ein Kämpfer in der Drei-Punkt-Haltung, also drei der vier Gliedmaßen berühren den Boden, darf nicht mit Kniestößen zum Kopf angegriffen werden. Ein Griff in die Handschuhe des Gegners - verboten. Der Griff in den Käfigzaun - bspw. um sich aufzurichten - verboten!
Klar ist: Bei Käfigkämpfen geht es nicht um Leben und Tod! „Wenn man sich das Ganze genauer anguckt, dann sieht man, wie viel Technik, wie viel Training und wie viel Taktik dahintersteckt“, sagt der Berliner MMA-Kämpfer Samsonidse. Einen Plan habe jeder Kämpfer, weil sich MMA aus allen Kampfsportarten zusammensetzt und viele der Athleten ihren Ursprung in einer oder mehreren Disziplinen haben.
Spannend: Auch wenn ein Kämpfer am Boden liegt, was häufiger vorkommt, hat er den Kampf nicht gleich verloren. „Man ist nicht wehrlos, wenn man am Boden liegt. Es gibt auch hier viele Möglichkeiten, um den Kampf zu gewinnen, wenn man in der Unterlage ist”, führt Samsonidse, der selbst den schwarzen Gürtel in Brazilian Jiu-Jitsu hat., aus.
Immer eine blutige Schlacht - immer gefährlich?
Lese-Tipp: DAS liebe ich an meinem MMA-Kämpfer besonders
Dass Blut fließt, ist in MMA-Kämpfen nicht untypisch, auch Verletzungen passieren. Es handelt sich schließlich um Kampfsport wie Boxen, Ringen, Judo oder Jiu-Jitsu auch. „Langwierige, schlimme Verletzungen sind eher eine Seltenheit”, sagt Samsonidse. „Und klar gibt es mal ein blaues Auge oder einen Cut. Aber das sind dann eher oberflächliche Verletzungen.” Der Ringrichter soll die Kämpfer vor schweren Verletzungen schützen. Er beobachtet die Körpersprache und auch die Augen eines Kämpfers. Macht einer der Fighter Anzeichen, sich nicht mehr intelligent verteidigen zu können, ist der Kampf vorbei. Letztlich ist MMA auch weniger gefährlich als Boxen, wo der Athlet nach einem Niederschlag zehn Sekunden angezählt wird. Egal wie benommen ein Boxer ist, ob er eine Gehirnerschütterung hat, er bekommt die Möglichkeit weiterzukämpfen, sofern er die Deckung hochnehmen kann. Zudem gehen viele Schläge zum Kopf, während in MMA der ganze Körper - ausgenommen der bereits genannten verbotenen Zonen - zum Ziel wird.Es gibt auch einen Ringarzt, der in bestimmten Situationen ebenfalls die Kämpfer unter die Lupe nimmt.
Übrigens: Aus Schlägereien auf der Straße halten sich MMA-Kämpfer ebenfalls meist raus und suchen nicht den Konflikt!