Dr. Specht erklärtAngst um verunglückte Biathlon-Ikone – DAS könnte Laura Dahlmeiers Leben retten
Hoffen auf ein Wunder!
Drama in den Bergen – die Sorge um Laura Dahlmeier (31) ist riesig. Der Rettungseinsatz gestaltet sich bisher äußerst schwierig. Arzt und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht erklärt im Gespräch mit RTL, welche Faktoren für eine Rettung der ehemaligen Biathletin entscheidend sein können – spricht aber auch deutlich Gefahren an.
Sorge um Laura Dahlmeier: Kälte und Verletzungen könnten nach Berg-Unfall in Pakistan zum „großen Problem” werden
Begleitet von großer Sorge läuft der Rettungseinsatz für die im Karakorum-Gebirge in Pakistan verunglückte Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier. Zwei Teams aus insgesamt vier erfahrenen Bergsteigern und zwei Bergträgern setzten am Mittwoch (30. Juli) die Mission am Boden fort, teilt ein Behördensprecher der Deutschen Presse-Agentur mit. Helikopter konnten aufgrund der schwierigen Wetterverhältnisse bisher nicht starten.
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Überhaupt erschweren starke Winde und schlechte Sichtverhältnisse die Suche nach der 31-Jährigen, die seit zwei Tagen um ihr Leben kämpft. Hinzu kommt, dass auf rund 5.700 Metern Höhe Minusgrade herrschen und Schnee liegt. „Auf 5.700 Metern 48 Stunden zu überleben, ist für eine erfahrene Bergsteigerin eigentlich überhaupt nicht das Thema”, macht Arzt und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht im Gespräch mit RTL Hoffnung.
Zum „großen Problem” für Dahlmeier können ihr gesundheitlicher Zustand und die Witterungsverhältnisse werden. Specht weiter: „Die Kälte und die Verletzungen spielen sicherlich eine große Rolle.”

Laura Dahlmeier wohl schwer verletzt
Leider muss derzeit von einer schweren Verletzung ausgegangen werden. Wie Dahlmeiers Management am Dienstag (29. Juli) mitteilte, seien bei einem Hubschrauber-Überflug an der Unglücksstelle keine Lebenszeichen festgestellt worden, die zweimalige Olympiasiegerin ist mindestens schwerst verletzt.
Laut Specht würden Dahlmeiers Überlebenschancen zum einen von Art und Schweregrad der Verletzungen abhängen, zum anderen von ihrem Zustand. Sollte die Biathlon-Ikone wirklich bewusstlos sein, kann dies dramatische Folgen haben. „Damit fehlt ihr die Möglichkeit, den Körper aktiv zu wärmen. Das führt zu einer noch schnelleren Auskühlung. Wenn der Körper einfach nur den Elementen ausgesetzt so daliegt, sinken die Überlebenswahrscheinlichkeiten.”
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Was Hoffnung macht: Laut des pakistanischen Portals Dawn.com soll Dahlmeier kurz nach dem Unglück mit ihrer Seilpartnerin Marina Krauss kommuniziert haben. Befindet sich die Biathlon-Ikone bei Bewusstsein, würden ihre Chancen zu überleben deutlich steigen, erklärt Specht. Dahlmeier hätte dann die Möglichkeit, sich durch Bewegung warm und wachzuhalten. „Dann käme ihr ihre ganze Erfahrung zugute.” Darüber hinaus sei es von Vorteil, dass sie gut trainiert sei.
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Dr. Christoph Specht will die Hoffnung bei Laura Dahlmeier nicht aufgeben
Trotz allem ist für Specht klar: „Die Hoffnung sollte man nicht aufgeben.” Es habe immer wieder Beispiele gegeben, die gezeigt hätten, dass gerade erfahrene Bergsteiger längere Zeit aushalten können.
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Specht erinnert sich an einen 70-Jährigen, der vor zehn Jahren nach sechs Tagen aus einer Gletscherspalte gerettet wurde. „Allerdings muss man sagen, dass dieser Mann bei Bewusstsein war und seine ganze Erfahrung einbringen konnte, was das Wärmen angeht.” Bleibt zu hoffen, dass auch Dahlmeier tatsächlich bei Bewusstsein ist und ihre ganze Erfahrung ausspielen kann. Gleichwohl zählt beim äußerst schwierigen Rettungseinsatz jede Minute. (pol)