Kein Vertrag mehr für die Bayern-Legende?

So ein Müller-Abschied wäre unwürdig!

Mehr Bayern geht praktisch nicht: Thomas Müller.
Sehen wir Thomas Müller bald nie mehr im Bayern-Trikot
Sven Hoppe/dpa

NIE mehr Müller, oder was?
Laut Kicker erhält Thomas Müller (35) keinen weiteren Spielervertrag beim FC Bayern München - auch Bild hatte vorher schon darüber berichtet. Allerdings ist eine finale Entscheidung noch nicht gefällt. Der Vertrag des Offensivmanns läuft im Sommer aus. Es wäre das Ende einer Ära! Einer Ära, die eindeutig einen würdigeren Abschied verdient hätte. Ein Kommentar.

Thomas Müller: Eine Legende als Mensch und Spieler

Im Jahr 2000 wechselt Thomas Müller in die D-Jugend des FC Bayern München, setzt sich in der Jugend unter den Augen des Tigers Herrmann Gerland durch. Im Sommer 2008 gibt Müller im Bundesliga-Eröffnungsspiel gegen den HSV sein Debüt. Danach ist er nicht mehr wegzudenken. Aus dem Team des deutschen Rekordmeisters auf dem Platz. Als Mensch aus Pressekonferenzen und Interviews.

Der Junge aus Weilheim in Oberbayern spielt und witzelt sich mit seiner charmanten - typisch bayerischen Art zur Legende.

Einer Legende eher unwürdig könnte nun sein Abschied werden. Er würde die Vereinsikone „als Mensch und als Mitglied der Mannschaft auf jeden Fall behalten”, hatte Ehrenpräsident Uli Hoeneß zuletzt betont. Aber, schränkte er ein: „Wenn die Situation so ist, dass er nur noch Aus- oder Einwechselspieler ist, dann würde ich ihm raten, aufzuhören. Das ist einer großen Karriere nicht würdig, als Ersatzspieler auf der Bank zu sitzen.”

Fakt ist: Ja, Müller saß zuletzt nahezu nur noch auf der Bank. Bei seinen insgesamt 35 Saisonauftritten in allen Wettbewerben absolvierte er nur 1260 Minuten, stand also im Schnitt pro Einsatz nur 36 Minuten auf dem Platz. Zu wenig für einen, der immer noch zu den Topverdienern des FC Bayern München gehört. Die Bayern müssen finanziell kleinere Brötchen backen, ja. Der Weltmeister zählt weiterhin zu den Topverdienern des Kaders, soll mit Prämien geschätzt bis zu 17 Millionen Euro verdienen können. Die Bosse sollen Müller klargemacht haben, dass sie weiterhin Gehälter einsparen müssen. Eine klare Entscheidung ist laut Bild noch nicht gefallen. Nächste Woche soll es noch mal Gespräche geben.

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Ich weiß nicht, wie es euch geht. Aber wenn mich jemand auf den FC Bayern München anspricht, schießt mir zuerst der Name Thomas Müller durch den Kopf. Und dann denke ich an die vielen amüsanten Interviews. An seinen Omagruß bei der WM 2010, an eine Pressekonferenz, auf der er sich bei einer Frage zu einem Transfergerücht verplappert und dann humorvoll anmerkt: „Dann wird es ja zugehen, wie es zugeht. Scheiße. Jetzt habe ich mich selbst erwischt”.

Ebenso unvergessen: Radio Müller während der Corona-Zeit. Sein Spielstil ist sicher nicht immer von besonderer Schönheit geprägt, dafür schafft er es aber mit seiner Art eine Mannschaft zusammenzuhalten. Zwei Champions League-Titel hat Müller bisher mit den Bayern geholt, zwölf Meisterschaften und sechs Pokalsiege. Müller hat den Klub nie verlassen. Auch nicht, als er bereits unter Thomas Tuchel schon mal fast auf dem Abstellgleis gelandet hat. Stattdessen ist er national- und international zum Gesicht des Vereins geworden. Ein Gesicht, dessen Abschied jetzt anscheinend stillschweigend vollzogen werden soll. Bitte nicht, FC Bayern!

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Thomas Müllers Aus beim FC Bayern: Erst Meisterschaft, dann Champions League und Abschied?

Zum 13. Mal könnte er in diesem Jahr die Meisterschaft holen. Im Mai findet in München das Champions-League-Finale statt. Zwölf Jahre nach dem traurigen „Finale Dahoam” und der Pleite gegen Chelsea. Damals war es Müller, der die Bayern in der 84. Minute mit einem typischen Müller-Tor erst in Führung brachte. Der Rest ist Geschichte.

Aus meiner Sicht sollte Thomas Müller selbst entscheiden dürfen, wann er geht! Und wenn er tatsächlich gehen muss, dann sollte die Entscheidung schnellstmöglich verkündet werden, sodass seine letzten Spiele im Trikot des FC Bayern München jedes Mal zu einem kleinen Abschiedsfest werden können.

Das wäre dann doch noch ein Abschied in Würde.