Nächster schwerer familiärer Schicksalsschlag Handball-Bundestrainer: Trauerfall nur sechs Stunden vor dem Spiel

Alfred Gislason (65) ließ sich nichts anmerken.
Als sei alles wie immer, coachte der Handball-Bundestrainer die DHB-Auswahl im ersten WM-Hauptrundenspiel gegen Dänemark (30:40) - aufmerksam, engagiert, involviert. Wie erst jetzt bekannt wurde: Nur sechs Stunden vor dem Anpfiff der Partie am 21. Januar war Gislasons Vater Gísli Bragi Hjartarson gestorben.
Kein Wort über den Tod des Vaters
Das berichten nun die Kieler Nachrichten. Demnach wird Gislason nach dem Viertelfinal-Aus der deutschen Mannschaft gegen Portugal (30:31) und der Rückkehr aus Oslo in seine Heimat Island weiterreisen. Dort bereiten seine Mutter Adalheidur Alfredsdóttir und seine fünf Geschwistern die Trauerfeierlichkeiten vor. Gísli Bragi Hjartarson wurde 85 Jahre alt.
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Über den Tod seines Vaters verlor Gislason während der WM kein Wort. Professionell wie gewöhnlich stellte er sich nach den Spielen der deutschen Mannschaft den Fragen der Journalisten. Bisweilen wirkte er dabei nachdenklicher als sonst - auch an der Seitenlinie. Aber selbst nach dem bitteren Ausscheiden des DHB-Teams behielt er sein trauriges Geheimnis für sich.
Erst vor vier Jahren starb seine Frau
Dabei ist es für Gislason der zweite schwere Schicksalsschlag binnen vier Jahren. Im Mai 2021, kurz vor den Olympischen Spielen in Tokio, verlor er seine Ehefrau Kara nach schwerer Krankheit. Vielleicht war ihm die Konzentration auf die WM ja auch willkommene Ablenkung in der Trauer.
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Er mache den Job als Bundestrainer „weil ich Handball liebe und ich bin stolz, für Deutschland zu arbeiten”, sagte Gislason am Morgen nach der Niederlage gegen Portugal und bekräftigte, dass er seinen im vergangenen Jahr verlängerten Vertrag mit dem DHB erfüllen will. Der läuft bis zur Heim-WM 2027.
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Gislason: Werde endlos weitermachen im Handball
Auch danach soll noch nicht Schluss sein: „Ich werde endlos weitermachen im Handball, das habe ich immer gesagt - wo auch immer”, sagte der Isländer mit einem Lächeln auf den Lippen. (wwi)