„Ich war immer ein Junge für euch”
Randale überschatten Poldis emotionale Abschiedsgala
Am Ende flossen Tränen.
Beim letzten Auftrittes im Trikot des 1. FC Köln übermannten Lukas Podolski die Gefühle. Nicht nur die Fans gerieten ins Schwärmen. Doch es gab auch einen Wermutstropfen.
Lukas Podolski feiert Abschiedsfest in Köln
Bei seinem letzten Auftritt vor der Kölner Südtribüne flossen Tränen. Überwältigt vom tosenden Applaus der Fans stockte Lukas Podolski für kurze Zeit die Stimme. Seinem Ruf als Kultspieler wurde er in seinem letzten Auftritt im FC-Trikot nicht nur als Torschütze, sondern auch in seiner Abschiedsansprache an die Fans gerecht.
„Ich wollte immer ehrlich sein, der Junge von der Straße”, sagte er mit Blick auf die mächtige Tribüne. „Ohne euch, ohne die Fans, ist der Fußball nichts. Ich war immer ein Junge für euch.”

Trotz seines für einen Fußball-Profi stattlichen Alters von 39 Jahren präsentierte sich Podolski bei seiner Gala in guter Form. Schließlich steht er noch bis zum kommenden Sommer beim polnischen Club Gornik Zabrze unter Vertrag.
Jagszenen in der Kölner Innenstadt
Getrübt wurde die Festtagsstimmung jedoch von Jagdszenen in der Fußgängerzone, bei der ein 32 Jahre alter polnischer Fan mit einem Messerstich lebensgefährlich verletzt wurde. Nach ersten Erkenntnissen seien die Gäste aus Polen auf dem Weg ins Stadion aus noch ungeklärten Gründen mit einer anderen Gruppe junger Männer aneinandergeraten.
Ein mutmaßlicher Tatbeteiligter sei festgenommen worden, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Der 17-Jährige habe Blut an seiner Kleidung gehabt. Nach dem Täter werde gefahndet.
Zudem seien Polizisten von einer anderen Gruppe polnischer Fans angegriffen worden. Dabei wurden neun Einsatzkräfte vorwiegend durch Flaschenwürfe verletzt.
Poldi begrüßt zahlreiche Weltmeister
Die Randale in der Stadt passte nicht zur guten Stimmung im mit 50.000 Zuschauern ausverkauften Stadion. In der Partie traten zahlreiche Weltmeister von 2014, ehemalige Mitspieler aus Podolskis Kölner Zeiten, aktuelle FC-Profis sowie Teamkollegen seines derzeitigen Vereins Gornik Zabrze gegeneinander an.

Der Star des Abends führte eine eigens zusammengestellte Elf mit Manuel Neuer, Per Mertesacker, Benedikt Höwedes, Roman Weidenfeller, Ron-Robert Zieler, Matthias Ginter und Erik Durm an. Beim Gegner liefen FC-Legenden wie Matthias Scherz, Lukas Sinkiewicz, Marcel Risse, Simon Terodde und Patrick Helmes auf. Am Ende unterlag der 1. FC Köln Poldis Elf mit 3:5. Podolski spielte jeweils eine Halbzeit für ein Team.
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Das prominenteste Gesicht an der Seitenlinie war Jogi Löw. „Poldi war schon einer der besten Stürmer, die wir hatten in Deutschland. Und einer der beliebtesten aller Zeiten”, schwärmte der einstige Bundestrainer beim TV-Sender ProSieben. (nie/dpa)