Yann Aurel Bissecks steiniger Weg nach oben Deutschlands neuer Abwehrhüne ist ein „Genie”
Er hat Köpfchen!
Yann Aurel Bisseck (24) ist das neue Gesicht im Kader von Bundestrainer Julian Nagelsmann. Für den Abwehrhünen von Inter Mailand ist die Nominierung die vorläufige Krönung seiner Karriere, die nach vielen Rückschlägen zwischenzeitlich sogar kurz vor dem Ende stand.
Neuer Nationalspieler! Antonio Rüdiger bezeichnet Yann Aurel Bisseck als „Genie”
Yann Aurel Bisseck dient als bestes Beispiel dafür, dass man seine Träume nie aufgeben sollte. Dabei hätte der 24-Jährige genau das beinahe getan. Denn von seinem Traum, sich in der großen Fußball-Welt durchzusetzen, war der gebürtige Kölner zwischenzeitlich ganz weit entfernt.
Ausgebildet wurde der 1,96 Meter große Abwehrhüne beim 1. FC Köln. Doch durchsetzen konnte sich Bisseck bei seinem Heimatclub nicht. Über Leihstationen bei Holstein Kiel und Roda Kerkrade (Niederlande) landete er schließlich bei Vitoria Guimarães in Portugal, wo er 2021 in die zweite Mannschaft versetzt wurde. Ein Schlag ins Gesicht für Bisseck, der daraufhin ernsthaft über ein vorzeitiges Karriereende nachdachte. Der Plan: „Mit einem Kumpel nach Berlin ziehen. Medizin studieren. Eine WG aufmachen.”
Lese-Tipp: DFB-Star Tim Kleindienst verrät Tattoo-Plan: „Das Ding würde sofort irgendwo draufkommen“
Dass er das Zeug dazu hat, bewies er bereits während seiner Schulzeit. „Ich bin mit fünf eingeschult worden und habe die zweite Klasse übersprungen”, verrät Bisseck vor dem Viertelfinal-Hinspiel in der Nations Leage am Donnerstag (20.45 Uhr/ARD) gegen Italien. Mit 16 verlässt er die Schule – mit Abitur. Selbst seine Nationalmannschaftskollegen können davor nur den Hut ziehen. „Er ist ja ein Genie, ne?!”, sagt Antonio Rüdiger über den DFB-Neuling.
Video-Tipp: Bundestrainer Julian Nagelsmann baut auf Super-Luigi in der Abwehr
Yann Aurel Bisseck empfiehlt sich bei Inter Mailand für das DFB-Team
Seine Medizinstudium-Pläne verwarf Bisseck nach reiflicher Überlegung glücklicherweise wieder. Stattdessen nahm er einen weiteren sportlichen Anlauf in Aarhus GF – mit Erfolg. In Dänemark zeigte er so gute Leistungen, dass Inter Mailand auf ihn aufmerksam wurde und ihn nach Italien holte. Bei Inter, mit denen er gleich in seinem ersten Jahr den Titel gewann, entwickelte sich der Innenverteidiger nochmal weiter und lernte die hohe Abwehrschule. 51 Pflichtspiele hat Bisseck seit seinem Wechsel 2023 für Inter (Vertrag bis 2029) absolviert.
Vorläufiger Höhepunkt seines Aufstiegs: eine Einladung zur Nationalmannschaft von Julian Nagelsmann. Bisseck auf RTL-Nachfrage: „Ich bin einfach nur froh, dass es so gekommen ist. Ich habe eine Menge geleistet und eine Menge dafür getan. Im Profisport gehört auch immer eine große Portion Glück dazu. Ich habe aber nie an meinem Talent gezweifelt. Ich habe immer gesagt, irgendwann, wenn ich die Chance bekomme, klappt es schon. Dass es jetzt so steil nach oben geht, ist natürlich eine extra schöne Sache.”
Video-Tipp: Deutschland gewinnt gegen Italien – alle Highlights!
Inter-Profi Yann Aurel Bisseck beim 2:1-Sieg gegen Italien in Mailand auf der Bank
Besonders verrückt: Das erste Spiel mit Bisscek im Kader findet ausgerechnet in seinem „Wohnzimmer” in Mailand gegen Italien. Zum Einsatz beim 2:1-Erfolg kommt er allerdings nicht. Anspruch auf einen Einsatz stellt der frühere U21-Kapitän mit Wurzeln in Kamerun ohnehin nicht. Ob er sein Debüt beim Rückspiel in Dortmund am Sonntag (live ab 20.15 Uhr bei RTL) feiert, ist noch unklar.
Lese-Tipp: Sprüchefeuerwerk vor DFB-Spiel: Bastian Schweinsteiger witzelt über „Kugel” von ARD-Moderatorin
Bissecks Ziel sei es, sich im Training anzubieten, erklärt der Innenverteidiger, der während seiner Zeit in Italien nicht nur fußballerisch einen Sprung gemacht hat, sondern in Mailand auch eine ganz neue Welt für sich entdeckt hat: die Mode. Vorher sei Mode ihm nie wirklich wichtig gewesen, verrät Bisseck auf RTL-Nachfrage. In der Modestadt komme er aber natürlich mit der Fashionwelt in Berührung. „Ich war jetzt auch schon auf ein paar Fashionshows.” Dennoch würde er Mode nicht als „große Leidenschaft” bezeichnen. Ganz Fußball-Deutschland dürfte es auch reichen, wenn er in Zukunft weiter vor allem sportlich für Schlagzeilen sorgt! (pol)