Interview vor Knallerspiel in der Conference League auf RTL+
Familie ist für DFB-Star Robin Gosens das „Allerwichtigste“
Familie auf die 1!
Im wohl schlimmsten Moment seiner Karriere kann sich DFB-Star Robin Gosens (30) auf eine Sache verlassen: den Rückhalt seiner Familie. Im Gespräch mit RTL und vor dem Halbfinal-Knaller zwischen AC Florenz und Betis Sevilla in der Conference League (Donnerstag live auf RTL+) verrät er, warum seine Frau und Kinder so wichtig für ihn sind.
Robin Gosens liest keine Zeitung mehr – aus traurigem Grund
Mentaler Druck ist ein täglicher Begleiter im Profi-Fußball. Kaum jemand wird permanent so bewertet wie die Star-Kicker. Wenn es gut läuft, sind sie für Fans, Medien und Co. die Größten. Doch wehe, es läuft schlecht. Dann hagelt es Kritik, die im Netz allzu oft auch in Hasskommentare und Drohungen umschlägt. „Ich finde es immer wieder Wahnsinn, was Menschen sich einfallen lassen und auf welche Ideen sie kommen. Wir kriegen Hasskommentare und Todesdrohungen, weil - und das muss man sich immer auf der Zunge zergehen lassen - wir ein schlechtes Spiel machen“, sagt Robin Gosens im Gespräch mit RTL. Für den Florenz-Profi sei es okay, wenn man kritisiert werde, „aber ein Fußballspiel als Anlass zu nehmen, mir oder meine Familie den Tod zu wünschen, das kann nicht wahr sein.“
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Um sich zumindest in Teilen vor der Himmel-und-Hölle-Kritik zu schützen, liest der 30-Jährige keine Zeitungen mehr. „Es gibt nicht diese Mitte. Entweder du bist ein Weltklassefußballer oder du bist Abfall.” Aufgrund dieser Extreme sei es für ihn schwer, in Balance zu bleiben. Das ignorieren der Presse und Kommentare helfe ihm daher dabei, „mental gesund zu bleiben”.

Ein noch wichtigerer Faktor ist für den DFB-Star (23 Länderspiele) die Familie. Seine Frau Rabea, mit der er seit Juni 2022 verheiratet ist, und die zwei gemeinsamen Kinder würden ihm dabei helfen, „aus diesem ganzen Fußballzirkus rauszuzoomen“. Das gehe schon bei kleineren Problemen im Alltag los, die ihn immer daran würden, dass es auch noch was viel Wichtigeres neben dem Fußball gibt: die Familie. „Das ist ganz, ganz wichtig. Das Allerwichtigste ist die Familie.“
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Robin Gosens über Bove-Zusammenbruch: „Das waren richtig abartige Momente”
Der Rückhalt und Zusammenhalt innerhalb der Familie spielt für ihn auch nach dem wohl schlimmsten Moment seiner Karriere - der Zusammenbruch seines Teamkollegen Edoardo Bove - eine entscheidende Rolle. Gosens erinnert sich bei RTL: „Einen Freund zu Boden gehen zu sehen und irgendwie das Gefühl zu haben, dass es das jetzt auch hätte sein können. Das war das schlimmste Gefühl, was man irgendwie spüren kann, weil man sich so machtlos fühlt. Das waren richtig abartige Momente.“
Diese Machtlosigkeit habe sich bis zu dem Moment durchgezogen, als die erlösende Nachricht kam, dass er es schaffen werde und am Leben sei. Wie sich kurz nach dem Schock herausstellt, erleidet der erst 22 Jahre alte Bove einen Herzstillstand. Inzwischen hat der Italiener einen Defibrillator implantiert bekommen.

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Um den Schock und die schlimmen Bilder zu verarbeiten, habe er viele Gespräche mit seiner Familie und seiner Frau, die den Zusammenbruch live im Stadion mitbekam und ebenfalls „total umgeworfen und umgehauen“ war, geführt. Darüber hinaus helfe es, Bove täglich zu sehen und mit ihm Späße zu machen. „Der Mann ist 22 Jahre und ist dem Tod irgendwie ein Stück weit von der Schippe gesprungen. Und ihn jetzt so positiv und lebensfroh zu sehen, gibt einem unglaublich viel Kraft.“ Das sei das „Schönste“ an dem Drama.