Niklas Kreuzer kämpft gegen Vorbehalte

Fußball-Profi hat Probleme bei der Clubsuche – weil er Krebs hatte

Niklas Kreuzer steht aktuell beim SV Sandhausen unter Vertrag.
Niklas Kreuzer steht aktuell beim SV Sandhausen unter Vertrag.
dpa

Jede Absage steigert seine Motivation!
Auf der Suche nach einem neuen Verein kassiert Niklas Kreuzer (31) zahlreiche Körbe. Schuld sind aber nicht seine fußballerischen Fähigkeiten, vielmehr bereitet vielen Vereinen seine Krebserkrankung Sorgen.

„Ich war so eine billige Bratwurst”

Mitte August 2023 erhält Niklas Kreuzer die Schock-Diagnose Hodenkrebs. Für den Fußball-Profi beginnt damit eine Zeit zwischen Hoffen und Bangen. Er kämpft, besiegt die Krankheit - und feiert nur wenige Monate später bei seinem damaligen Club Hallescher FC ein Tränen-Comeback. Nach dem Abstieg in die Regionalliga ist Kreuzer vereinslos - und neue Probleme stellen ihn auf eine weitere harte Probe. Denn auf der Suche nach einem neuen Verein stößt er aufgrund seiner Krebserkrankung auf viele Vorbehalte und Ablehnung.

„Es war das Hauptthema bei jedem Gespräch mit jedem Verein. Kannst du überhaupt noch? Bist du noch in der Lage, Leistungssport zu machen? Und wirst du noch mal der Alte?”, sagt der 31-Jährige bei „Schwarz-Gelb, der Dynamo-Podcast” der Sächsischen Zeitung.

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Dass sich die Suche nach einem neuen Arbeitgeber schwierig gestalten wird, hat der Sohn des früheren Bayern-Profis Oliver Kreuzer zuvor bereits vermutet. „Ich wusste von Anfang an, dass ich nicht das Rinderfilet bin, um das sich alle streiten. Ich war so eine billige Bratwurst”. Dennoch machen ihm die vielen Vorbehalte zu schaffen: „Ich konnte es irgendwann nicht mehr hören, dieses Misstrauen in die körperlichen Fähigkeiten.”

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Niklas Kreuzer will es allen Vereinen zeigen

Auf seiner verzweifelten Suche nach einem neuen Arbeitgeber bietet er den Clubs sogar freiwillig an, Leistungstests und Bluttests zu machen, um seine Fitness zu beweisen. Dennoch hagelt es Absagen, darunter von Vereinen, die ihn vor der Krankheit nach Kreuzers Angaben noch unter Vertrag nehmen wollten. Aufgeben ist für ihn aber keine Option. Die Absagen sind für ihn vielmehr „kleine Motivationsspritzen”. „Das sind Punkte gewesen, die mir gezeigt haben, ich will es denen zeigen.”

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Sein Einsatz zahlt sich aus. Am 29. August unterschreibt er beim Drittligisten SV Sandhausen. In Sandhausen landet Kreuzer auch, weil dort Sreto Ristic Trainer ist, der zuvor in Halle war. Beim SVS besitzt er einen Vertrag bis Ende Juni 2025. Genug Zeit also, um allen zu beweisen, dass er noch immer mithalten kann! (pol/dpa)