Herzergreifender Brief vor EM-Finale
Todkranker Eriksson hat eine große Bitte an England-Coach Southgate

Diesen Moment will er unbedingt noch erleben!
Sven-Göran Eriksson (76) hat nicht mehr lange zu leben. Einen weiteren großen Traum will er sich aber noch erfüllen. Daher wendet sich der einstige englische Nationaltrainer vor dem EM-Finale mit einer Tränen-Botschaft an den jetzigen Chefcoach der Three Lions.
Todkranker Eriksson an Southgate: „Tu es für mich“
Das Schicksal von Sven-Göran Eriksson ist unfassbar traurig. Anfang des Jahres enthüllt die Trainer-Legende, dass er unheilbar an Krebs erkrankt ist. Es gibt keine Hoffnung mehr. Seine verbleibende Zeit nutzt er, um sich Träume zu erfüllen und Abschied zu nehmen. Am Sonntag im EM-Finale England gegen Spanien (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) könnte nun ein weiterer großer Traum wahr werden.
Und er selbst sorgt für eine gehörige Extra-Portion Motivation für die Three Lions. Im Vorfeld des Endspiels richtet er emotionale Worte an Englands Chefcoach Gareth Southgate - und versieht diese mit einer großen Bitte. „Lieber Gareth, tu es für mich, Bobby Robson und England”, lautet der Titel seines im Telegraph veröffentlichten Briefes.

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„Der Job als englischer Trainer bringt einen enormen Druck mit sich. Man hört so viel über 1966 und das Team von Sir Alf Ramsey. Sie wissen, wie groß die Erwartungen an Sie sind, all diese Jahre voller Schmerzen zu beenden. Ich habe es gefühlt. Sir Bobby Robson spürte es. Jeder der 13 Manager seit Sir Alf wird es gespürt haben”, schreibt Eriksson, der Englands Nationalteam von 2001 bis 2006 betreute. „Keiner von uns hat es geschafft, aber niemand war näher dran als Gareth Southgate.”
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Großes Lob für Southgate
Bei der Heim-EM in Deutschland steht England zum zweiten Mal in Serie im Finale und hofft auf das Ende der 58 Jahre anhaltenden Titellosigkeit. Eriksson weiter: „Man kann gar nicht hoch genug einschätzen, wie wichtig der Sonntag für die Zukunft des englischen Fußballs sein könnte. Für kommende Generationen, kleine Jungs und Mädchen werden inspiriert. Dieses Team hat die Chance, dem ganzen Land zu zeigen, dass wir da sind.”
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Eriksson lobt zudem den in den vergangenen Monaten und Jahren schwer kritisierten Southgate für seine Verdienste. „Gareth hat aus unseren Fehlern in der Vergangenheit gelernt. Vor allem die mentale Blockade bei den Elfmetern - er hat es weiter geschafft als jeder einzelne von uns”. Ein Sieg fehlt noch, um endgültig in Englands Fußball-Olymp aufgenommen zu werden. Eriksson würde sich nichts lieber wünschen. (pol/dpa)