Sie alarmierte nicht nur den NotrufDramatische Stunden! Seilpartnerin Marina Krauss versuchte noch stundenlang, Laura Dahlmeier zu retten

Jetzt ist es traurige Gewissheit!
Tagelang wurde nach Laura Dahlmeier gesucht. In Pakistan ist die Biathlon-Olympiasiegerin beim Bergsteigen verunglückt. Doch schon vor dem offiziellen Hilfseinsatz versuchte ihre Seilpartnerin Marina Krauss, Dahlmeiers Leben zu retten – und setzte dabei ihr eigenes aufs Spiel!

Seilpartnerin Marina Krauss versuchte, Laura Dahlmeier am Laila Peak zu bergen

Zwei Tage nach dem Unglück am Laila Peak kam nun die traurige Nachricht: Die 31-Jährige ist tot. Ihre Leiche wird am Berg bleiben. So schildert das Management der ehemaligen Spitzensportlerin die tragische Situation im Karakorum-Gebirge. Auf Grundlage der Erkenntnisse aus dem Hubschrauber-Überflug und der Schilderungen der Seilpartnerin zur Schwere der Verletzungen ist vom sofortigen Tod Laura Dahlmeiers auszugehen, heißt es in der Erklärung ihres Managements. Doch schon vor der Rettungsaktion versuchte Laura Dahlmeiers Seilpartnerin über mehrere Stunden, die beim Bergsteigen in Pakistan verunglückte Biathlon-Olympiasiegerin zu bergen. Doch alle Bemühungen von Marina Krauss waren vergeblich.

Dahlmeier war mit einer Seilpartnerin am 6.069 Meter hohen Laila Peak unterwegs, als sie am Montag auf einer Höhe von 5.700 Metern im Abstieg von Steinschlag getroffen wurde. „Das sind große Brocken, die in Hunderte Teilstücke auseinanderspringen. Dann kommt 50, 100, 200 Meter tiefer ein Steinhagel hinunter, dem kann man oft nicht ausweichen“, schilderte Bergsteiger-Legende Reinhold Messner. Gerade in schwierigen Routen und in steilen Wänden könne man dann nicht etwa davonlaufen, weil man ja durch das Seil am Berg befestigt sei.

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Nach dem Notruf, den die Seilpartnerin umgehend absetzte, begann eine groß angelegte Rettungsaktion. Zunächst versuchte Marina Krauss noch selbst, Dahlmeier zu bergen. Das sei aber in dem schweren Gelände und wegen des weiter anhaltenden Steinschlags unmöglich gewesen, hieß es vom Management. Als sie kein Lebenszeichen mehr erkennen konnte, entschied sie sich in der Nacht zum Rückzug aus der Gefahrenzone und erreichte letztlich unversehrt das Basislager.

Bis ein Rettungshubschrauber in der Region war, dauerte es. Die Crew konnte am Dienstag beim Überfliegen der Unglücksstelle ebenfalls kein Lebenszeichen von Dahlmeier feststellen. Weitere Rettungsversuche per Heli scheiterten am schlechten Wetter.

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Bayerischer Kletterer Thomas Huber war Teil des Rettungsteams

Stattdessen stiegen vier erfahrene Bergsteiger und zwei Bergträger zu der Verunglückten auf. Einer von ihnen war der bayerische Extremkletterer Thomas Huber, der laut Messner eigens aus der ebenfalls in Pakistan befindlichen Latok-Gruppe eingeflogen worden war. Doch am Ende war alle Hoffnung vergebens. Die Gefahren für die Helfer waren aufgrund der schwierigen Bedingungen mit Steinschlag und einem Wetterumschwung zu groß. Selbst die Bergung des Leichnams wurde aufgegeben.

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„Es war Laura Dahlmeiers ausdrücklicher und niedergeschriebener Wille, dass in einem Fall wie diesem niemand sein Leben riskieren darf, um sie zu bergen. Ihr Wunsch war es, ihren Leichnam in diesem Fall am Berg zurückzulassen”, teilte das Management mit. Dies sei auch im Sinne der Angehörigen, die außerdem ausdrücklich darum bäten, Lauras letzten Wunsch zu respektieren. (jow/dpa)