Nach Zwiegespräch mit ihrem früheren IchBiathlon-Talent beendet Karriere mit 19 – wegen Erfolglosigkeit

Biathlon-Juwel Julie Baverel macht schon mit 19 Jahren Schluss
Biathlon-Juwel Julie Baverel macht schon mit 19 Jahren Schluss.
Instagram | julie.bvlr

Geduld ist eine Tugend!
Oder im Fall von Julie Baverel auch ein Fluch? Schon im zarten Alter von 19 Jahren hängt das Biathlon-Juwel ihre Skier an den Nagel. Aus Frust und Angst zugleich.

„Wir haben uns all die Jahre selbst zu unserem größten Gegner gemacht”

In einem hochemotionalen Post bei Instagram lässt sie tief in ihre Seele blicken. Es ist ein aufrichtiges Zwiegespräch mit ihrem früheren Ich.

„Wenn ich die kleine 10-jährige Julie in diesem Moment treffen würde, würde sie mich sicherlich fragen: ‘Also, sag mir: Hatten wir Erfolg? Sind wir Biathlon-Meister geworden wie Martin Fourcade?’ Ich würde ihm sagen: Nein, wir haben es nicht geschafft. Tief enttäuscht von sich selbst sagte sie zu mir: ‘Aber trotzdem … wir haben uns geschworen, niemals aufzugeben.’ Ich würde ihm sagen, dass er sich keine Vorwürfe machen soll, weil wir alles gegeben haben. Vielleicht sogar zu viel, aus Angst, nie genug zu sein. Wir haben uns all die Jahre selbst zu unserem größten Gegner gemacht.”

Gänsehaut-Worte aus der Feder einer jungen Frau, der die Zukunft gehören sollte. Und die nun alles zu Vergangenheit erklärt. In einer teuflischen Mischung aus Niedergeschlagenheit und Hoffnungslosigkeit.

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„Wir haben es gewagt, große Träume zu haben”

Vor einem Jahr noch sah das Leben der Französin ganz anders aus. Da war sie voller Enthusiasmus, die Biathlon-Welt zu erobern. Im Sommer 2024 zog sie nach Oslo, um im legendären Holmenkollen-Team zu trainieren.

Nur wenige Monate später platzt dieser Traum. In einer Mischung aus Ungeduld und Resignation. „Ich weiß, wir haben es gewagt, große Träume zu haben. Viel größer als diese paar Medaillen”, schreibt Baverel.

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Und doch scheint sie ihren Frieden mit ihrer verstörend frühen Entscheidung zu haben. Zu kostbar die Erfahrungen, die sie in all der Zeit hatte, dankbar „für so viele Momente im Leben, die alles Gold der Welt wert sind”.

Nun will sie sich neuen Aufgaben widmen, wie auch immer diese aussehen.

Dabei ist ihr eine Sache am wichtigsten: Dass „die ältere Julie uns in ein paar Jahren zufrieden ansieht, und vielleicht eines Tages, wer weiß, mit Stolz”. (mli)