Meister und Torschützenkönig

Fußball-Deutschland trauert um Leipziger Stürmer-Legende

Der Leipziger Chemie-Stürmer Bernd Bauchspieß bei der Meisterehrung im Mai 1964 im Leipziger Zentralstadion.
Der Leipziger Chemie-Stürmer Bernd Bauchspieß bei der Meisterehrung im Mai 1964 im Leipziger Zentralstadion.
picture alliance / ZB | Karlheinz Friedrich

In Leipzig war Bernd Bauchspieß Legende.
Mit BSG Chemie Leipzig schrieb der „Spießer”, wie ihn alles nannten, Geschichte. Drei Mal schoss er sich zum Torschützenkönig in der DDR-Oberliga, führte BSG Chemie zur legendären Meisterschaft 1964. Nun ist Bernd Bauschspieß nach langer Krankheit mit 85 Jahren gestorben.

„Für uns bleibst du für immer Torschützenkönig”

Mit bewegenden Worten verabschiedet sich BSG Chemie auf der Vereinsseite im Internet von seinem einstigen Star: „Lieber ‘Spießer’: Für uns bleibst du für immer Torschützenkönig, für immer Deutscher Meister, für immer Chemiker. Wir werden dich nie vergessen und dein Vermächtnis weiter in Ehren halten!”

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Weiter schreibt Chemie: „Wer ihn spielen sah, weiß: Wie wohl keiner nach ihm im Chemie-Trikot kombinierte der gebürtige Zeitzer Stürmer Kampfbereitschaft mit Eleganz. Mit seinen zahlreichen Toren prägte er die erfolgreichen 1960er Jahre der Leutzscher, der Mannschaft der Aussortierten, dem ‘Rest von Leipzig’.”

Sportlegende und Arzt

Bauchspieß kam zur Saison 1963/64 zur BSG Chemie und stieg dank seines Ausnahmetalents gleich zum Führungsspieler auf. Neben der Meisterschaft feierte er mit den „Leutzschern” 1966 auch den FDGB-Pokalsieg. In 264 DDR-Oberliga-Spielen erzielte Bauchspieß 120 Tore. Mit der DDR-Auswahl holte er 1964 zudem die Bronze-Medaille bei den Olympischen Spielen in Tokio.

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Bauchspieß war aber nicht nur auf dem Fußballplatz erfolgreich. Parallel zu seiner Sportlerkarriere studierte er Medizin, promovierte 1969. Als niedergelassener Orthopäde in Leipzig praktizierte er bis ins Rentenalter. Daneben blieb er seinem Verein auch nach der aktiven Laufbahn verbunden, amtierte unter anderem beim Chemie-Nachfolger FC Sachsen eine Zeitlang als Vizepräsident.

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Fans und Verein trauern

„Die ganze Chemie-Familie – Verein, Fans, Sympathisanten und seine Mannschaftskameraden von damals – ist in tiefer Trauer und in Gedanken bei seiner Familie und Angehörigen”, heißt es auf der Vereinsseite.

Mit Bauchspieß hat Leipzig hat einen seiner größten Fußballer und Sportler verloren. (wwi)