Schauspielerin erzählt offen über Trauer, Hypnose und Me-TimeGZSZ-Star Iris Mareike Steen besiegte Schmerz durch Hypnose

Iris Mareike Steen drückt auch in ihrer neuesten Musik ihre Gefühle aus.
Iris Mareike Steen drückt auch in ihrer neuesten Musik ihre Gefühle aus.
Vanessa Wunsch

Die Musik gibt ihr Kraft!
GZSZ-Schauspielerin Iris Mareike Steen spricht zur Veröffentlichung ihrer neuen Single offen über persönliche Herausforderungen, Trauer und die Kraft der Selbstfürsorge. „Es ist so unfassbar wichtig, nach turbulenten Zeiten gut auf sich Acht zu geben“, sagt sie über die Suche nach innerem Frieden. Über den Verlust ihrer Eltern erzählt sie: „Der Verlust meiner Mutter war unfassbar schlimm für mich und ist es bis heute.“ Doch auch Lebensfreude spielt eine zentrale Rolle: „Wenn ich auf der Bühne stehe und Menschen meine Lieder mitsingen, ist das für mich pures Glück.“ Im Interview gewährt sie Einblicke in ihre Beziehung, Me-Time-Rituale, Hypnose und den Halt, den Musik und Familie ihr geben.

Ihre Mutter fehlt Iris Mareike Steen „jeden Tag”!

Deine neue Single heißt „Ruhe nach dem Sturm“. Was bedeutet für dich persönlich, nach schwierigen Zeiten wieder inneren Frieden zu finden?

„Es ist so unfassbar wichtig, nach und in turbulenten Zeiten ganz besonders gut auf sich Acht zu geben und gleichzeitig alles andere als leicht. Ich habe bislang kein Patentrezept dafür finden können, aber allein die Erkenntnis, dass in den meisten Fällen nur man selbst das oft eigens erbaute Hamsterrad auch mal anhalten oder zumindest verlangsamen kann, ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.”

Wie gelingt es dir, in stürmischen Lebensphasen bei dir selbst zu bleiben und dich nicht zu verlieren?

„In der Vergangenheit ist es mir oft überhaupt nicht gelungen, ohne dass es mir wirklich aufgefallen ist. Mir ist es immer wichtig, allen und allem gerecht zu werden, und darüber hinaus habe ich häufig vergessen, mir selbst gerecht zu werden. Texte zu schreiben und dadurch zu reflektieren, was mich beschäftigt und vielleicht auch belastet, hat mir immer wieder unfassbar geholfen, mir quasi selbst ,auf die Schliche’ zu kommen.”

Iris im Kleinkindalter bei ihrer Mama.
Iris im Kleinkindalter bei ihrer Mama.
privat

Auch mit Me-Time? Was gehört für dich zu deinem „Iris-Abend“ und warum ist es so wichtig, regelmäßig Zeit nur für dich zu haben?

„Wenn man ständig To-do-Listen im Kopf hat und diese immer erweitert, ohne dazu zu kommen, auch mal etwas abzuhaken, weil man durchgehend unterwegs ist und gefühlt manchmal vielleicht auch vor sich selbst davonläuft, führt das unterschwellig zu einer durchgehenden Belastung im Alltag. Deshalb kam bei mir irgendwann die Erkenntnis, dass ich etwas ändern muss, um mich nicht selbst zu verlieren. Das Einführen eines Iris-Abends in der Woche war für mich ein dringend benötigter Anker, um mir Zeit zu schenken, meine Gedanken zu sortieren und mich ehrlich zu fragen, was ich gerade brauche und nicht, was andere von mir wollen. Mir ist das weiterhin wichtig, aber ich bin mir auch selbst wieder wichtig geworden, und darüber bin ich sehr erleichtert, und ich habe mir damit im Grunde selbst ein Geschenk gemacht. Wenn man nicht für sich da ist, kann man das langfristig auch nicht mehr für andere sein.”

Wie haben die frühen Verluste deiner Eltern dich geprägt und wie gehst du bis heute damit um?

„Als mein Vater starb, als ich sechs war, habe ich das noch nicht so richtig realisieren können, aber sicher hat die frühe Konfrontation mit dem Tod etwas mit mir gemacht. Meine Mutter hat das alles wahnsinnig toll kompensiert und auch immer darauf geschaut, dass ich alles verarbeite und nichts auf der Strecke bleibt. Der Verlust meiner Mutter war unfassbar schlimm für mich und ist es bis heute. Sie fehlt mir jeden Tag, aber ich bin auch jeden Tag dankbar für die Liebe, die sie mir geschenkt hat und für die unzähligen wundervollen Momente, die ich mit ihr erleben durfte.”

Im Song heißt es: „Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden.“ Glaubst du, dass Zeit allein den Schmerz lindern kann?

„Natürlich kommt es immer auf die Wunde an, und wenn eine Wunde entstanden ist, weil man einen Menschen sehr geliebt und nun nie wieder um sich hat, glaube ich, dass die Zeit dafür sorgen kann, dass man etwas besser damit lebt, aber komplett verheilen wird die Wunde nicht. Und ehrlich gesagt finde ich das in diesem Fall auch völlig in Ordnung. Es ist ja nur ein Zeichen dafür, wie wichtig sie mir war. Ich liebe sie immer noch und sie ist immer noch weg. Also trauere ich immer noch, und all diese Umstände werden auch so bleiben. Aber mit der Zeit kommt etwas mehr Leichtigkeit zurück, die einen wieder nach vorne schauen lässt.”

Musik-Tipp: Alle Songs von Iris Mareike Steen stehen zum Streamen auf RTL+ bereit.

Ihre neue Single „Ruhe nach dem Sturm” geht ans Herz.
Ihre neue Single „Ruhe nach dem Sturm” geht ans Herz.
Anna Riedel

„Mir war ganz schnell klar, dass ich Hilfe brauche!”

Du hast sowohl Therapie als auch Hypnose genutzt – wie haben diese Methoden dir geholfen, Trauer und Schmerz zu verarbeiten?

„Mir war ganz schnell klar, dass ich Hilfe brauche, um mit der Angst, dem Schmerz und der Hilflosigkeit umzugehen. Ich hatte diese Hilfe in meinem Umfeld und wollte aber auch zusätzlich alles tun, um bestmöglich mit allem klarzukommen. Natürlich hilft es, darüber zu reden, aber als ich gemerkt habe, wie mir die Hypnose zusätzliche Tools bereitgestellt hat, um noch mehr aufzuarbeiten und mich selbst noch mehr zu stabilisieren, war ich sehr dankbar, dass ich alles dafür getan habe, um nicht kaputtzugehen. Die Mischung aus allem hat mich durch die Zeit getragen und hat mir geholfen, mich auch ein Stück weit selbst zu tragen.”

Du bist mit deinem Mann seit 15 Jahren zusammen. Wie gelingt es euch, eure Beziehung lebendig und liebevoll zu halten?

„Erstmal habe ich wahnsinniges Glück, diesen Menschen an meiner Seite zu haben, der mich hält und – wenn nötig – auch mal aushält. Natürlich steckt auch immer Arbeit dahinter. Wir reden über alles, selbst wenn es mal ungemütlich ist. Außerdem überraschen wir uns regelmäßig gegenseitig mit besonderen Dates. Das ist ein wunderschönes Ritual, das ich nicht missen möchte.”

Welche Rolle spielt dein Mann in deinem Leben, besonders in schwierigen Zeiten, und wie gibt er dir Halt?

„Ich fühle mich bei ihm unfassbar geborgen. Er bringt mich zum Lachen, selbst wenn mir mal nicht nach Lachen ist. Außerdem unterstützt er mich im Alltag bei allem und nimmt mir die Überforderung, wenn ich mal wieder nicht weiß, wohin mit mir, weil sich alles nach „zu viel“ anfühlt. Er ist mir nie zu viel.”

Wenn du an die Zukunft denkst: Könnt ihr euch vorstellen, irgendwann eine Familie mit Kindern zu sein?

„Ich würde nicht gleich in der Mehrzahl denken, aber unsere eigene kleine Familie zu gründen, ist eine wunderschöne Vorstellung.”

Welche Bedeutung hat Musik in deinem Leben und wie hilft sie dir, Kraft zu schöpfen?

„Musik hatte immer schon einen riesigen Stellenwert in meinem Leben. Selbst Musik zu machen, ist für mich auch manchmal ein bisschen wie Therapie. Sie hilft mir, meine Gedanken zu ordnen und in ein Gewand zu packen, in dem ich sie manchmal viel klarer sehe und womit ich meine eigenen Ratschläge auch ab und an wesentlich besser umsetzen kann (lacht). Zu hören, dass sie auch anderen Menschen hilft und Kraft schenkt, ist das Schönste, was ich in diesem Zusammenhang hören kann.”

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Iris Mareike Steen verrät, wie es für ihre Rolle Lilly weitergeht

Wie würdest du heute Glück definieren und in welchen Momenten empfindest du es am stärksten?

„Was ich mir immer gewünscht habe, ist eine Art der Gelassenheit. Ich bin noch weit davon entfernt, längere Zeit dadurch eine Form der Ruhe und Entspannung zu empfinden, aber manchmal gibt es inzwischen Momente der Gelassenheit, die ich dankbar annehme und die mir Kraft geben, all das Schöne, was ich erleben darf, viel intensiver wahrzunehmen … und auch anzunehmen, ohne mich zu fragen, wann wohl der nächste Sturm aufzieht. Wenn ich auf der Bühne stehe und Menschen meine Lieder mitsingen und ich das Gefühl habe, dass wir darüber ganz viele Emotionen teilen – das ist für mich pures Glück.”

Iris Mareike Steen ist seit 15 Jahren bei GZSZ

Wie entwickelt sich deine Rolle Lilly bei GZSZ weiter und welche neuen Herausforderungen bringen diese Geschichten für dich als Schauspielerin?

„Vermeintlich geht es bei Lilly gerade bergauf, weil sie sich mit ihrer Mutter vertragen wird und sich darum bemüht, generell die letzten zwei Jahre aus ihrem Gedächtnis zu streichen: die Sorge um ihren Bruder, das Drama mit ihrem Vater, den Verlust ihres Kindes, die Trennung von Nihat, die Affäre mit Julian, der gleichzeitig ihre Mutter liebt ... Das war natürlich wahnsinnig viel. Um sich abzulenken, stürzt sich Lilly wieder mal in die Arbeit – allerdings mit unerwarteten Folgen. Wir lernen eine Lilly kennen, die uns alle überraschen wird. So etwas ist für mich als Schauspielerin natürlich unfassbar spannend. Ich liebe es, dass Lilly immer neue Facetten bereithält und dass ich schon so viele spannende Geschichten mit ihr spielen durfte. Und ich freue mich, dass es weitergeht, und bin sehr gespannt, wie die Zuschauer auf die kommenden Ereignisse reagieren.”

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„Gute Zeiten, schlechte Zeiten” schon vorab sehen

Auf RTL+ erscheinen neue GZSZ-Folgen übrigens schon eine Woche vor TV-Ausstrahlung. Hier seid ihr immer auf dem allerneuesten Stand! (rgä)

Verwendete Quellen: RTL