Party und Spenden in der WolkenburgWIZO-Ball sammelt in Köln für traumatisierte Kinder aus Israel
„Los, lass uns bis zum Morgen tanzen!“ - das war das Motto beim diesjährigen WIZO-Ball in der Kölner Wolkenburg. Dort feierte die jüdische Gemeinde Köln am Samstag (22.11.) mit ihren Gästen für einen guten Zweck. Sie unterstützen Kinder, Jugendliche, Frauen und ältere Menschen in Israel.
Innenminister als Schirmherr
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) übernahm in diesem Jahr die Schirmherrschaft. „Es ist eine großartige Demonstration, dass dieses Fest hier stattfinden kann und Juden, die hier leben, sich hier wohlfühlen. Die Unterstützung aus der Gesellschaft zeigt auch, dass die Mehrheit der Deutschen dahintersteht“, sagte der Politiker.
Jüdisches Engagement seit mehr als 100 Jahren
WIZO steht für Women’s International Zionist Organisation. Es ist die größte jüdische Frauenorganisation der Welt und wurde vor mehr als 100 Jahren gegründet. Die Vereinigung baut unter anderem Kitas, Schulen und Frauenhäuser. Für Vizepräsidentin Orly Licht ist jeder Ball aber auch immer ein Wechselbad der Gefühle: „Wenn man einen Abend erlebt, wo Menschen kommen, die zu uns stehen und dafür kämpfen, dass es selbstverständlich ist, dass Juden in Deutschland zur Gesellschaft gehören, ist das Balsam für die Seele, tröstet ein wenig, macht aber auch immer wieder nachdenklich.“
Erlös dient der Traumatherapie
Der diesjährige Erlös kommt einem besonderen Projekt zugute. Es geht auf den 07. Oktober 2023 zurück. An dem Tag töteten Terroristen der Hamas mehr als 1000 Menschen. Über die Hälfte waren Zivilisten. Es war das größte Massaker an Juden seit der NS-Zeit. Immer noch leiden Kinder und Jugendliche unter den traumatischen Ereignissen. Spezielle Therapie-Einrichtungen sollen ihnen bei der Verarbeitung helfen. Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden, hat einen klaren Wunsch. „Die Politik hat sich sehr gut positioniert - genauso wie die großen Organisationen und die Kirchen. Aber der berühmte kleine Mann aus der Gesellschaft, muss auch bitte ein Zeichen setzen, dass die jüdische Gemeinschaft sich nach wie vor gewollt und willkommen fühlt.“
Party mit klarer Botschaft
Trotz des ernsten Hintergrunds war die Stimmung beim WIZO-Ball prächtig. Mit Livemusik, Stand-Up Comedy und einem Drei-Gänge-Menü feierten die 300 Gäste das Leben für und mit Israel. Hauptsponsor Dirk Iserlohe erklärt: „Ich wünsche mir, dass die Toleranz vor dem Denken beginnt, dass wir Menschen in der Lage sind, jeden Menschen so zu achten, wie er ist. Unser Problem ist schlicht und ergreifend, dass wir Toleranz erst nach dem Denken begreifen. Wir müssen aus dem Herzen jeden Menschen gleich betrachten und das spürt man an einem solchen Abend.“
Sechsstelliger Erlös am Ende
Hunderte Menschen übernahmen am Abend eine Patenschaft für ein jüdisches Kind. Ein Jahr kostet 500 Euro. Dadurch und durch andere Spenden kamen insgesamt rund 220.000 Euro zusammen.


































