Buntes Feuerwerk mit dunkler Seite?

Schwan stirbt nach „Rhein in Flammen“ – Tierschützer erhebt schwere Vorwürfe

Ein Tierschützer ist sicher, dass die Stadt Bonn den Tod eines Schwans auf dem Gewissen hat.

Er ist sich sicher

Für viele ist Feuerwerk einfach faszinierend und schön. Ein bunter Himmel, heruntergeklappte Kinnladen inklusive. Aber das sehen nicht alle so. Denn Tierschützer Stefan Bröckling klagt die Stadt Bonn an. Er hat am Tag nach der Veranstaltung „Rhein in Flammen” in Bonn einen toten Schwan gefunden. Er macht ein Video und stellt es ins Netz. Für ihn ist klar: Das Feuerwerk hat das Tier getötet.

Video in der Nacht

Er ist sicher, dass der Schwan in Panik gegen eine Straßenbahnleitung oder gegen einen Zaun auf der Brücke geflogen ist. Auch während des Feuerwerks selbst hat Bröckling gedreht. Sein Video zeigt unruhige Vögel. Einige fliegen umher. Einen eindeutigen Beweis, dass das Spektakel am Himmel der Grund für den Schwanen-Tod ist, gibt es aber nicht. Stefan Bröckling erklärt: „Ich bin natürlich nicht mit dem Schwan mitgeflogen, aber es sind in der Nacht durch das Feuerwerk eine große Anzahl Schwäne in die Luft getrieben worden, die in Panik weggeflogen sind.” Einige Schwäne im Video schwimmen aber auch ruhig im Gewässer. Das sei normal, erklärt der Tierschützer. Es seien Mütter, die ihren Nachwuchs nicht alleine lassen. Gerade sei Brutzeit.

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Umdenken fürs nächste Jahr

Laut Tierschützern leben in der Rheinaue hunderte Wasservögel. Stefan Bröckling glaubt, dass der tote Schwan nicht das einzige Opfer ist. Die Stadt Bonn beschäftigt sich schon länger mit den Vorwürfen und handelt. In diesem Jahr wurden die Vögel beim Feuerwerk von Experten beobachtet. Das Ergebnis steht noch aus. Laut Barbara Löcherbach von der Stadt Bonn haben die Verantwortlichen dafür gesorgt, „dass das Feuerwerk um die Hälfte in der Länge gekürzt wird, dass die Knalleffekte reduziert werden. Neu ist auch dabei, dass es eine Drohnen Show gibt.” Bis zu Rhein in Flammen 2026 will die Stadt weitere Maßnahmen für den Natur- und Artenschutz prüfen. Stefan Bröckling will eine Anwaltskanzlei einschalten. Er will gegebenenfalls Anzeige erstatten und alles dafür tun, dass das Feuerwerk nächstes Jahr nicht stattfindet.