Revolution für die Landwirtschaft?
Roboter im Kampf gegen Unkraut
Ein kleiner Kasten dreht auf einem Acker seine Runden und soll ganz nebenbei die Landwirtschaft revolutionieren. Der Roboter heißt Feldfreund. Er kann - mit Hilfe von KI - Unkraut erkennen und entfernen.
Kampf gegen Personalmangel
Sein Schöpfer ist Rodja Trappe, er ist Chef der Zauberzeug GmbH. Der 44-Jährige ist selbst auf einem Pferdehof aufgewachsen und kennt sich daher im Agrarbereich bestens aus und weiß, dass auch dort Personalnot herrscht. „Mittlerweile kriegt man diese Mitarbeiter gar nicht mehr. Selbst wenn man denen viel Geld bezahlen wollen würde, man findet sie nicht. Wer will zehn Stunden jeden Tag auf dem Acker stehen und Unkraut jäten? Das macht keiner mehr.“, so Trappe.
Unternehmen mit Start-Up-Spirit
Nach einem Informatikstudium und ein paar Jahren in Berlin ging es für Trappe 2012 zurück in die Heimat. Auf dem Firmengelände im Münsterland weht ein Hauch von Silicon Valley. In der hauseigenen Werkstatt tüfteln die aktuell 22 Mitarbeiter immer weiter an der Perfektion. Auf einer kleinen Ackerfläche testet das Team die neuen Teile. Der Feldfreund sieht mit einer Kamera das herauswachsende Unkraut. Dort bohrt er eine Schraube in die Erde und zerstört die Unkrautpflanze. Noch ist der Roboter in der Testphase. Landwirte und Universitäten experimentieren schon mit dem Feldfreund. Dafür kaufen sie das Gerät zu einem Preis, der laut Erfinder gerade mal die Kosten deckt. Mit dem Feedback kann die KI lernen und besser werden.
2026 soll es losgehen
Nächstes Jahr soll der praktische Helfer marktreif sein. Bei weiteren Prognosen ist der Pionier vorsichtig: „Wir können nur so weit springen, wie gerade unsere Umsätze auch zulassen. Das heißt, wir müssen immer wirklich sehr auf die Finanzlage gucken und dann gucken, was können wir machen. Es ist ein langer Weg, um da mit langem Atem eben auch dann Fuß fassen zu können und sich zu etablieren im Markt.“ Der Roboter aus Havixbeck soll zwischen 20- und 30.000 Euro kosten und wenig Strom verbrauchen. Das sei laut Unternehmer aber auf Dauer günstiger als Personal.