Hat ein 24-Jähriger wegen Betrugs einen Mann erschossen?

Prozessauftakt in Düsseldorf - Killer schießt mit Pistole auf einen Uber-Fahrgast

von Nele Tröger

Im Düsseldorfer Bahnhofsviertel wird im März ein 49-jähriger Mann aus Kamerun erschossen. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft soll der mutmaßliche Täter, ein 24-jähriger Deutsch-Türke, aus Rache gehandelt haben. Der Grund: ein Betrug, bei dem der Angeklagte um Geld gebracht wurde.

Aus Rache erschossen?

Laut Anklage soll der Getötete den Angeklagten Ferhat T. mit dem sogenannten „Wash-Wash“-Trick hereingelegt haben. Dabei wird dem Opfer vorgegaukelt, eingefärbte Geldscheine mithilfe von Chemikalien in echtes Bargeld zurückverwandeln zu können. In Wahrheit handle es sich dabei jedoch um wertloses schwarzes Papier, erklärt Staatsanwalt Markus Klein. Der Betrug fliegt auf.

Verfolgungsjagd des Uber-Wagens

Am 12.03.2025 kommt es dann zur Verfolgungsjagd: Gemeinsam mit zwei Komplizen soll der Angeklagte hinter dem Opfer, das im Uber-Wagen saß, hergerannt sein. An einer Kreuzung kommt es zu den tödlichen Schüssen: Ein Mann feuert durch die Scheibe des Wagens. Die Täter flüchten danach.

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Mutmaßlicher Komplize gibt Hinweis

Entscheidend für die Ermittlungen war ein Hinweis aus dem direkten Umfeld der Tat. Einer der Beteiligten habe sich laut Staatsanwaltschaft bei der Polizei gemeldet, nachdem ihn der Angeklagte mit einer Pistole bedroht haben soll. Auf dieser Grundlage konnte der mutmaßliche Schütze festgenommen werden.

Urteil soll im November fallen

Zum Prozessauftakt sagt auch der Uber-Fahrer aus, der die Tatnacht miterlebt hat. Er schildert den Ablauf detailliert – erkennt den Angeklagten jedoch nicht als Schützen wieder. Allerdings: Der 24-Jährige ist kein Unbekannter: Er saß bereits wegen versuchten Totschlags im Gefängnis. Das Düsseldorfer Landgericht muss jetzt klären, ob er auch für diese Tat verantwortlich ist. Ein Urteil wird im November erwartet.