195 illegale Drohnenüberflüge am Himmel über NRWLandtag diskutiert über Gefahr durch Drohnen

von Daniel Pfaender

In den vergangenen Monaten wurden Drohnen über Bayern, Niedersachsen oder auch Hessen gesichtet. Aber wie gefährlich sind die Flugobjekte auch für uns in NRW? Sollen sie, wie in Bayern, im Fall der Fälle abgeschossen werden können? Genau darüber wurde am Mittwoch (08.10.) im Düsseldorfer Landtag diskutiert.

Hitzige Diskussion im Landtag

Im Land fliegen die Drohnen – im Landtag am Mittwoch (08.10.) die Fetzen. Die Debatte um illegale Drohnenüberflüge und strengere Kontrollen sorgt für hitzige Diskussionen. So forderte die innenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Christina Kampmann, mit scharfen Worten mehr Aufmerksamkeit vom NRW-Innenminister (CDU): „Sie können mich übrigens ruhig mal anschauen, wenn ich mit Ihnen spreche, Herr Reul.“ Der wiederum lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und fordert in seiner Rede anschließend einen gemeinsamen Plan. „Wenn jeder allein anfängt rumzufummeln und einen eigenen Plan zu machen, das halte ich für einen Fehler. Was wir brauchen, ist eine ganz hohe Abstimmung und die klare Festlegung: Wer ist für was wann zuständig?”

Zahlen und neue Bedrohungen

Bis September wurden in NRW 195 illegale Drohnenüberflüge registriert, darunter auch einige über Flughäfen. Militärische Drohnen sind laut Reul bislang nicht dabei gewesen, in anderen Ländern wurden sie aber schon gesichtet. Diese Entwicklung bereitet Sorge. CDU-Politiker Gregor Golland pochte deswegen auf die Hilfe der Bundeswehr: „Eine Art Deutschlanddom, so wie andere Länder das auch haben. Wir brauchen Fähigkeiten, die nur das Militär hat.” Kritik daran kommt ausgerechnet vom Koalitionspartner: „Wir haben die Bundeswehr und die muss diese bösen Drohnen auch einfach abschießen und dann ist auch das Problem erledigt,“ entgegnet Julia Höller von den Grünen und sagt weiter: „Lieber Herr Golland, liebe Kollegen, ich glaube, so einfach ist die Welt nicht.”

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AfD fordert Sachlichkeit

Auch die AfD hat die Drohnendebatte im Landtag am Mittwoch (08.10.) beantragt. Allerdings aus anderen Gründen. Laut dem Stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden wolle man vor Panikmache warnen. Eine direkte Gefahr aus Russland sieht die Partei nicht.