Prozessbeginn am Landgericht EssenLiebesdrama endet tödlich – Frau soll Frau erstochen haben
Es soll als eine Art Liebesdreieck begonnen haben. Für Charlyn H. endete es tödlich, für Anissa E. auf der Anklagebank. Der Vorwurf: Mord.
Eifersucht als Motiv?
Vor dem Landgericht Essen hat am Montag (22.09.) der Prozess gegen eine 44-jährige Frau begonnen. Sie soll die neue Partnerin ihres Ehemanns getötet haben. „Hintergrund der Tat soll gewesen sein, dass sich der Ehemann der Angeklagten von der Angeklagten getrennt habe und eine neue Beziehung gehabt habe. Dies haben die Angeklagte nicht akzeptieren können und wollen, so die Anklage und sei daher zur Tat geschritten“, erklärt Mathias Küsters vom Landgericht Essen.
Nachbarin versucht zu helfen
20. Februar, 22:30 Uhr in Essen: Kurz vorher trennte sich Ehemann Fahd L. von der Angeklagten und zog aus. Das wollte die Verflossene wohl nicht auf sich sitzen lassen. Die 44-Jährige wollte ihn und seine angebliche Neue mit eigenen Augen sehen. Laut Anklage traf Anissa E. dann tatsächlich auf die beiden und zwar mit einem Messer. Dann soll sie auf Charlyn H. eingeschlagen und einmal in die Brust gestochen haben. Nachbarin Sina Flehinghaus bekam damals alles mit: „Die Frau lag im Gesicht mit Blut überströmt auf der Straße. Die Polizei war schon vor Ort, sodass ich meine erste Hilfe zum Glück anbieten musste. Es war kein schönes Bild.“ Charlyn H. starb an den Stichverletzungen.
Angehörige schwer betroffen
Ihre Angehörigen treten im Prozess als Nebenkläger auf. „Die Nebenkläger sind hochemotional und belastet. Jetzt haben sie erst einmal auch die Angeklagte gesehen. Wenn man dann eben auch noch dazu parallel die Vorwürfe hört, die jetzt verlesen wurden, ist das natürlich einfach ein schweres Erleben, was sie gerade durchmachen“, so Nebenklagevertreterin Alice Scaglione. Das Urteil wird Anfang Dezember erwartet. Möglich ist eine lebenslange Freiheitsstrafe – also mindestens 15 Jahre Haft - aber auch eine Unterbringung in der Psychiatrie.
