Mord oder Totschlag?
Leiche in Tiefkühltruhe – Prozessbeginn am Landgericht Bielefeld
In Bielefeld steht seit Donnerstag (20.03.) ein Mann vor Gericht, der einen Bekannten getötet und seine Leiche fast ein Jahr in einer Tiefkühltruhe versteckt haben soll.
Tat in Verl
Die Anklage wirft Jerzy D. vor, den 62-jährigen Ralf L. zwischen November 2023 und Oktober 2024 erschlagen zu haben. Tatwaffe soll ein Fahrrad-Akku gewesen sein. Beide Männer kannten sich aus der Trinker-Szene. Nach der Tat wurde die Leiche zerstückelt – dabei soll ein weiterer Mann geholfen haben. Auch ihm droht ein Prozess.
Opfer starb durch Schädelbasisbruch
Wie genau es zur Tat kam, ist noch unklar. „Genauere Hintergründe sind bislang noch nicht bekannt. Sie bleiben der Beweisaufnahme vorbehalten. Bekannt ist, dass mit stumpfer Gewalteinwirkung dem Geschädigten ein Schädelbasisbruch zugebracht wurde, sodass er verstorben ist“, so Guiskard Eisenberg vom Landgericht Bielefeld.
Ein Jahr nach der Tat sprach der Angeklagte wohl an einer Bushaltestelle über die Leiche in seiner Tiefkühltruhe. Ein Zeuge hörte dies und alarmierte die Polizei.
Geständnis per Brief
Vor Gericht schweigt Jerzy D. – doch dem psychiatrischen Gutachter schrieb er einen Brief. Darin gesteht der 40-Jährige wohl alles. Sein Opfer lebte offenbar zunächst noch. Aber um die Tat zu vertuschen, schlug der Pole wohl mit dem Fahrrad-Akku erneut zu.
Jerzy D. ist wegen Totschlags angeklagt, doch wegen der möglichen Verdeckungsabsicht könnte das Gericht auf Mord erkennen. Ein Urteil wird Anfang April erwartet.