Sauerländer will für die Union ins Kanzleramt

Kandidaten- und Parteien-Check zur Bundestagswahl: Friedrich Merz, Hendrik Wüst und die CDU

Er ist der Favorit fürs Kanzleramt. Friedrich Merz ist gleichzeitig auch der CDU-Spitzenkandidat in NRW. Geboren in Brilon - im Sauerland. Bekannt ist er für scharfe Worte. Die auch mal lauter ausfallen können. So wie im Mai 2024 im Bundestag, als er einen Zwischenrufer mit einem deutlichen „Können Sie nicht einmal einen kurzen Augenblick den Mund halten?“ zurechtwies.

Merz Karriere: Ein Auf und Ab

Schon als Schüler wird Friedrich Merz Mitglied bei den Christdemokraten. Später studiert er unter anderem in Bonn Rechtswissenschaften. Auch heute noch schlägt sein Herz fürs Sauerland: Der 69-Jährige lebt in Arnsberg. Außerdem ist er verheiratet und Vater von drei Kindern. Sollte Merz Kanzler werden, spielt sich sein Leben noch mehr in Berlin ab. In der Hauptstadt war vergangene Woche auch der Bundesparteitag der CDU. Die hat dort ihr Sofortprogramm beschlossen - inklusive Fünf-Punkte-Plan, um illegale Migration zu begrenzen. In einer Rede sagt der Politiker: „Die ganz große Mehrheit, die große Mehrheit der Bevölkerung ist mit uns der Meinung, dass es zum Beispiel in der Migrationspolitik so nicht weitergehen kann. Aber die kleiner werdende gesellschaftliche und politische Rot-Grüne Minderheit in Deutschland kämpft gerade ganz verzweifelt um den Rest ihrer Deutungs- und Entscheidungshoheit in unserem Land.”

„Er hatte einfach keinen Platz mehr in dieser Partei“

Das gefällt nicht jedem. Demonstranten protestieren gegen den Sauerländer. Auch aus den eigenen Reihen kommt Kritik: Ausgerechnet von Altkanzlerin Angela Merkel. Die stand dem CDU-Mann schon mal im Weg: 2002 nimmt sie ihm den Posten des CDU/CSU-Bundestagsfraktions-Vorsitzenden weg. Politikwissenschaftler Marcel Winter meint: „Friedrich Merz hat seine politische Karriere damals aufgeben müssen. Schuld daran, so sieht er es jedenfalls und so sehen es auch einige Chronisten, war Angela Merkel. Er hatte einfach keinen Platz mehr in dieser Partei. Es darf nur oder es kann nur ein Alphatier geben. Das war damals Merkel.” Jetzt ist aber offenbar seine Zeit gekommen. Laut Umfragen wollen die meisten Friedrich Merz als neuen Kanzler für Deutschland.

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