Ein Schlüssel nach einem Jahr auf der StraßeIllegale Ferienwohnungen - Protestaktion macht Druck auf Stadt und Anbieter

von Daniel Pfaender

Bezahlbarer Wohnraum ist rar. Deshalb wollen viele Städte verhindern, dass Wohnungen als Ferienunterkünfte zweckentfremdet werden. Doch oft ohne Erfolg. Darum protestierte am Donnerstag in Düsseldorf eine Initiative.

Ein Schlüssel nach einem Jahr auf der Straße

Es ist ein besonderer Moment für Bonnie Kalinke: Zum ersten Mal seit einem Jahr hält sie wieder einen Wohnungsschlüssel in der Hand. Die 43-Jährige, die sonst oft im Zelt schläft, verbringt zwei Nächte in einer Airbnb-Wohnung in Düsseldorf. Am Mittwoch (01.10.) ist sie eingezogen – und genießt den seltenen Komfort. „Endlich kann ich mich einfach aufs Bett fallen lassen. Halt auf ein richtiges Bett. Ja, das war schon schön,“ erzählt sie sichtlich erleichtert.

Ein Schlüssel nach einem Jahr auf der Straße

Es ist ein besonderer Moment für Bonnie Kalinke: Zum ersten Mal seit einem Jahr hält sie wieder einen Wohnungsschlüssel in der Hand. Die 43-Jährige, die sonst oft im Zelt schläft, verbringt zwei Nächte in einer Airbnb-Wohnung in Düsseldorf. Am Mittwoch (01.10.) ist sie eingezogen – und genießt den seltenen Komfort. „Endlich kann ich mich einfach aufs Bett fallen lassen. Halt auf ein richtiges Bett. Ja, das war schon schön,“ erzählt sie sichtlich erleichtert.

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Luxus auf Zeit – finanziert vom Bündnis

Die zwei Nächte in der Zwei-Zimmer-Wohnung kosten mehr als 400 Euro. Finanziert wird das vom Bündnis Bezahlbarer Wohnraum. Ein Preis, der sich jenseits jedes üblichen Mietspiegels bewegt. Leonie Sieben-Prinz vom Bündnis sieht darin ein strukturelles Problem: „Die Vermieter, die das hier machen, machen das auch noch in anderen Häusern mit insgesamt 17 Wohnungen. Und das sind nicht die einzigen, die das machen. Wohnungen anzumieten oder zu kaufen und sie als Ferienwohnungen weiterzuvermieten – das ist ein Geschäftsmodell.”

Zweckentfremdungssatzung in Düsseldorf

Damit Wohnraum dem Markt nicht dauerhaft entzogen wird, gibt es in Düsseldorf seit mehr als drei Jahren die sogenannte Zweckentfremdungssatzung. Sie besagt, dass Wohnraum nicht:

  • länger als 90 Tage im Jahr kurzfristig vermietet werden darf

  • zu mehr als 50 Prozent gewerblich genutzt werden darf

  • so umgestaltet werden darf, dass niemand darin wohnen kann

  • leer stehen oder abgerissen werden darf

Solche Regeln existieren auch in anderen NRW-Städten. Ferienwohnungen müssen bei der Stadt angemeldet werden. Doch im Fall der Unterkunft von Bonnie Kalinke sei das nicht geschehen, kritisiert das Bündnis.

Stadt unter Druck

Offiziell verspricht die Stadt Düsseldorf, Hinweisen nach illegal vermieteten Ferienwohnungen konsequent nachzugehen. Doch laut Bündnis Bezahlbarer Wohnraum weiß die Stadt seit August von dieser Wohnung. Unternommen wurde bislang nichts. Bonnie Kalinke wünscht sich von der Stadt mehr Tempo: „So was müsste echt schneller laufen. Da müsste es viel schnellere Regelungen geben, weil dann wären auch viel schneller Menschen wieder von der Straße.”