Heimlich aufgenommene Videos zeigen wohl SchächtungGrausame Szenen in Schlachthof - Prozessauftakt am Amtsgericht Köln
In einem Schlachthof in Hürth sollen über Monate hinweg Tiere gequält worden sein. Vor dem Amtsgericht Köln hat am Freitag (24.10.) der Prozess gegen einen Mitarbeiter, der wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz angeklagt ist, begonnen.
Grausame Aufnahmen aus Hürther Schlachthof
Die heimlich aufgenommenen Videos aus Ende 2022 zeigen Szenen, die kaum zu ertragen sind: Tiere, die offenbar ohne Betäubung geschlachtet werden – ein klarer Verstoß gegen das Gesetz. Für die Staatsanwaltschaft ein Beweismittel.
Tierschützer fordern Konsequenzen
Vor dem Gericht versammelten sich am Freitag (24.10.) Tierschützer, um gegen die Zustände in dem Schlachthof zu protestieren. Sie fordern ein deutliches Zeichen gegen Tierquälerei. Vertreter der Tierschutzorganisation ANINOVA kritisieren, dass Tiere offenbar ohne Betäubung getötet wurden – ein Vorgehen, das in Deutschland nur mit Sondergenehmigung erlaubt ist.
Verdacht auf illegales Schächten
Die Staatsanwaltschaft prüft, ob es sich bei den Verstößen um rituelles Schächten handeln könnte, also das rituelle Schlachten von Tieren ohne vorherige Betäubung - nach den Regeln des Judentums und des Islams. Das ist in Deutschland generell verboten und geht nur mit Sondergenehmigung. Die hatte der Betrieb nicht.
Prozessstart mit Hürden
Ursprünglich sollten vier Ex-Mitarbeiter vor Gericht stehen. Doch die Verfahren wurden getrennt. Gegen den bulgarischen Angeklagten Vasil I. läuft das Verfahren zunächst allein – aber seine Anklageschrift lag nicht in seiner Muttersprache vor. Die Verteidigung will erreichen, dass die Videoaufnahmen nicht als Beweismittel zugelassen werden. Im Falle einer Verurteilung drohen bis zu drei Jahre Haft oder eine Geldstrafe.


































