Motiv sorgt für ÄrgerFreibadärger um Anti-Grabscher-Plakat in Büren
In Ostwestfalen-Lippe sorgt ein Schwimmbad-Plakat für heftige Diskussionen: Es zeigt eine weiße Frau, die einen dunkelhäutigen Jungen begrabscht - mit Prothese. „Stopp! Grabschen verboten“ steht drauf. Viele finden das gut gemeint, aber komplett an der Realität vorbei. Jetzt rudert die zuständige Stadt Büren zurück.
Sommer, Sonne Schwimmbadspaß
Die Stimmung im Freibad in Gladbeck ist entspannt, nur wenige Besucher. Aber sie kennt es auch ganz anders: Sandra Fenik ist seit 24 Jahren hier Schwimmeisterin, sorgt für Sicherheit am Beckenrand. Doch die Idylle täuscht. Die 47-Jährige kennt auch gefährliche Situationen. Beef am Beckenrand gibt es überwiegend bei Besuchern mit Migrationshintergrund, sagt die 47-Jährige. „Sommer, Sonne Sicherheit“, das ist das Motto der aktuellen Kampagne eines städtischen Freibades in Büren. So weit so gut. Denn es geht darum, auf sexuelle Übergriffe im Schwimmbad aufmerksam zu machen. Nur das Motiv sorgt für Ärger. Eine weiße Frau die einen dunkelhäutigen Jungen mit einer Prothese an den Po fasst. Auch das ist Belästigung, gar keine Frage. Aber die Realität sieht anders aus, sagt Manuel Ostermann von der Bundespolizeigewerkschaft. Für ihn dämmen solche Plakate weder die Kriminalität noch die Sexualstraftaten ein.
Stadt reagiert
Für viele ist das Plakatmotiv völlig an der Wirklichkeit vorbei. Auf Nachfrage bei der Stadt Büren heißt es: „Es war niemals unsere Intention, Menschen zu diskriminieren oder Schuld umzudeuten. Sollte dieser Eindruck entstanden sein, möchten wir dafür um Entschuldigung bitten.” Die Stadtverwaltung Büren nimmt die Kritik ernst und hat die Plakate einkassiert. Viele wünschen sich, dass die nächste Kampagne nicht auch ins Wasser fällt.