Koelnmesse auf WachstumskursFachmessen in Japan

Die Koelnmesse setzt in Japan starke Akzente: mit der expandierenden Orgatec in Tokio und dem Deutschen Pavillon auf der Expo in Osaka. Beide Projekte zeigen die internationale Strategie der Messe. Messechef Gerald Böse und Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker haben sich beide Veranstaltungen angeschaut.

Köln auf großer Bühne

Rund 160 Aussteller, moderne Arbeitswelten und Bürostühle für fast 2.000 Euro: In Tokio hat vergangene Woche die Orgatec stattgefunden – ein Ableger der gleichnamigen Fachmesse aus Köln. Auf bequemen Designerstühlen nahmen auch Koelnmesse-Chef Gerald Böse und Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker Platz, um die Eröffnung der Messe zu begleiten. Für Böse passt die Messe hervorragend nach Asien. Gerade durch die Pandemie habe sich in Japan vieles verändert, so der Messechef: „Da war die Orgatec zur richtigen Zeit am richtigen Ort.“ Und Tokio als Weltmetropole biete mit seiner Design-Orientierung das perfekte Umfeld.

Zukunft der Arbeit auf japanisch

Was in Köln 1953 begann, wurde vor drei Jahren auch in Japan zum Thema. Der Start der „Orgatec Tokio” fiel mitten in die Zeit der Corona-Maßnahmen, als Homeoffice weltweit boomte. Die zentrale Frage, wie Mitarbeiter nach der Pandemie zurück ins Büro geholt werden können, treibt seitdem Unternehmen weltweit um. Genau dort will die „Orgatec Tokio” ansetzen – mit Lösungen für das Büro von morgen. Und das nicht nur einmalig: Wie am Tag der Eröffnung verkündet wurde, wird die Koelnmesse die Orgatec in Japan noch bis 2031 ausrichten.

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Kölns OB reist mit – nicht ohne Grund

Mit vor Ort war auch Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Der Grund liegt nahe: Die Koelnmesse gehört zum größten Teil der Stadt und ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Reker betonte die Bedeutung internationaler Messeauftritte: „Es geht um den Handel. Es geht aber auch darum, in fremden Nationen Vertrauen zu gewinnen und mit denen zusammenzuarbeiten und Geschäfte zu machen.“ Genau das, was Konrad Adenauer einst als Ziel bei der Gründung der Koelnmesse formulierte.

Mehr Präsenz im Ausland

Tokio ist dabei nur ein Baustein in der internationalen Strategie. Noch in diesem Jahr folgen weitere Ableger – im September in Saudi-Arabien, im November in Indien. Das Auslandsgeschäft wird für die Koelnmesse immer wichtiger. Inzwischen macht es bis zu fünfzehn Prozent des Umsatzes aus. Gerald Böse sieht in den Auslandsauftritten auch eine Chance für den Standort Köln selbst: „Wir sprechen Zielgruppen auf Aussteller- und Besucherseite an, die vielleicht oder auch zum großen Teil eben noch nicht in Köln waren. Und wir machen sie darauf aufmerksam auf die großen Leitmessen am Standort Köln.“ Das könne neue Besucher und Unternehmen nach Nordrhein-Westfalen bringen.

Kölner Know-how auf der Weltausstellung

Neben der Orgatec engagiert sich die Koelnmesse derzeit auch bei einem anderen Großprojekt: der Expo in Osaka, rund 500 Kilometer von Tokio entfernt. Dort betreibt sie den deutschen Pavillon, der ganz im Zeichen der Kreislaufwirtschaft steht. Rund 100 Mitarbeiter sind vor Ort. Böse ist überzeugt vom erfahrenen Team: „So leicht schmeißt sie nichts um.“ Die Kölner Messe exportiert nicht nur Know-how, sondern auch Wirtschaftskraft. Der langfristige Plan ist klar: Die Welt für Messen aus NRW begeistern – und sie gleichzeitig zurück an den Rhein holen.