Neue Sicherheitsregel in der LandeshauptstadtDüsseldorf verbietet Baden im Rhein – Verstöße kosten bis zu 1000 Euro

von Niklas Bönsch und Marcel Cholewa

In Düsseldorf gilt ab sofort ein offizielles Badeverbot für den Rhein. Wer sich nicht daran hält, muss mit empfindlichen Bußgeldern rechnen. Nach mehreren tödlichen Unglücken möchte die Stadt mit der neuen Regelung Leben schützen und ein deutliches Zeichen setzen.

Badeverbot ab Knöcheltiefe

Für Hunde und Enten bleibt der Fluss frei, für Menschen gilt seit Donnerstag (14.8.): Ab Knöcheltiefe ist Schluss. Die Landeshauptstadt hat ein offizielles Badeverbot erlassen – entlang der 42 Rheinkilometer im Stadtgebiet. Die Reaktionen der Besucher fallen gemischt aus: Manche fühlen sich in ihrer Freiheit eingeschränkt, andere setzen auf Eigenverantwortung oder begrüßen die Maßnahme als „überfällig“.

Mehr als 30 Tote in NRW-Gewässern

Hintergrund sind die vielen Badeunfälle in Nordrhein-Westfalen. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres ertranken mindestens 34 Menschen in Gewässern des Landes. Allein im Juli kamen in Düsseldorf ein Sechsjähriger und ein 18-Jähriger ums Leben, nachdem sie von der starken Strömung mitgerissen wurden. „Das ist sehr gefährlich und wird unterschätzt“, warnt eine Besucherin am Rhein.

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Hohe Strafen für Verstöße

Wer künftig trotz Verbot ins tiefe Wasser geht, riskiert ein Bußgeld von bis zu 1000 Euro. „Wir sind auch gewillt, diesen Rahmen auszuschöpfen“, betont Christian Zaum, Beigeordneter der Stadt. „Jemand, der im Rhein schwimmt, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere, die sich bemüßigt fühlen, ihm zu Hilfe zu eilen.“

Kontrollen nur im Stadtgebiet

Kontrolliert wird das neue Gesetz vor allem vom Ordnungsamt, unterstützt von der Wasserschutzpolizei. Aber: „Im Augenblick haben wir das Verbot nur auf der Fläche der Stadt Düsseldorf. In anderen Kommunen gilt es nicht – und wenn die Leute ausweichen, können wir erst mal nichts dran ändern“, sagt Stefan Loß von der Wasserschutzpolizei.

Signalwirkung statt Dauerüberwachung

Trotz begrenzter Kontrollmöglichkeiten erhofft sich die Stadt – ebenso wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) – eine abschreckende Wirkung. „Die Strafen und das Verbot an sich haben eine Signalwirkung, die hoffentlich dafür sorgt, dass weniger Menschen im Rhein schwimmen und damit auch weniger verunglücken“, erklärt DLRG-Bezirksleiter Julian Meichsner. Auch andere Städte am Rhein wie Neuss, Duisburg, Köln und Krefeld planen oder prüfen inzwischen ähnliche Verbote.