Christdemokraten im KommunalwahlkampfDrogenszene in Köln – CDU will öffentliche Konsumräume und Beratungsstellen schaffen

Dort, wo es dreckig und verwahrlost ist, fühlen Menschen sich unsicher. Das zeigt unter anderen eine Studie des NRW-Innenministeriums. In Nordrhein-Westfalen gibt es aber einige Kommunen, in denen es nicht gerade sauber ist. Zum Beispiel in Köln - der größten Stadt in Nordrhein-Westfalen. Ändern soll das ein Modell aus Zürich – eine Idee des Oberbürgermeisterkandidaten der CDU in der Domstadt.
So krass ist die Drogenszene in Köln
Drogenabhängige in der Innenstadt – ein Bild, welches es immer häufiger in Köln gibt. Das weiß auch Walter Such. Er hat ein Sanitätshaus am Neumarkt, einem beliebten Drogen-Hotspot. Der 72-Jährigen meint: „Wir kriegen natürlich hier Tag und Nacht, 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche das komplette Programm mit, was diese offene Drogenszene zu bieten hat. Die hat hier das ganze Viertel in Geiselhaft.” Und es geht noch weiter: In einer Nacht kam es zu einer Messerstecherei, so der Ladenbesitzer. Die Blutspuren waren am nächsten Tag noch zu sehen. Darunter leidet auch das Geschäft. Kunden fühlen sich zunehmend unsicher.
So funktioniert das Züricher Modell
Die Probleme sind auch Markus Greitemann (CDU) bekannt. Er ist Oberbürgermeisterkandidat in der Domstadt und arbeitet dort als Baudezernent in der Stadtverwaltung. Der CDU-Politiker ist in die Schweiz gereist und hat sich dort über das Züricher Modell informiert. Das steht für weniger Drogenkonsum in den Innenstädten. Das Prinzip erklärt Greitemann (CDU) so: „Es muss sich gegenseitig vertragen werden, ein Vertrag gegeben werden. Ich halte mich aus dem öffentlichen Raum raus, wenn ich Hilfe bekomme.” Dafür soll es vier Drogenkonsumräume geben. Dort nehmen Abhängige ihren mitgebrachten Stoff unter medizinischer Aufsicht. Von den Anlaufstellen gibt es schon drei in Köln, eine auch am Neumarkt. Das Neue an der Idee: Die Süchtigen sollen auch beraten werden und dort ihren Rausch ausschlafen. Das dürfen sie dann aber nicht an öffentlichen Plätzen. Dafür braucht es auch Personal und Geld.