NRW-Innenminister Reul (CDU) lobt aktuellen SchrittBundesregierung verbietet radikal-islamistische Gruppe „Muslim Interaktiv“ – Razzien in mehreren Bundesländern

von Sebastian Reddig

Sie fordern einen islamischen Staat und lehnen die Demokratie ab: Die Gruppe Muslim Interaktiv steht schon länger unter Beobachtung. Jetzt hat das Bundesinnenministerium die Organisation verboten. Heute Morgen gab es bundesweit Durchsuchungen.

Gegen Verfassung und Völkerverständigung

In Essen hatte „Muslim Interaktiv” vor zwei Jahren bei einer Pro-Palästina-Demo die Einführung eines islamischen Staates in Deutschland gefordert. Jetzt hat Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) die Organisation verboten. „Ich darf an dieser Stelle sagen, dass wir ‚Muslim Interaktiv‘ deswegen verbieten, weil ‚Muslim Interaktiv‘ gegen die verfassungsmäßige Ordnung verstößt und weil sie gegen die Völkerverständigung verstößt“, so Dobrindt. Neben „Muslim Interaktiv“ waren auch die Vereine „Generation Islam“ und „Realität Islam“ von Razzien am Mittwoch (05.11.) betroffen. Die Polizei stellte dabei Bargeld, Datenträger und Unterlagen sicher. Das Vereinsvermögen wurde beschlagnahmt, die Social-Media-Kanäle der Gruppen sind mittlerweile offline.

Im Video: Interview mit NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU)

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Islamismusforscherin warnt vor Einfluss auf Jugendliche

Wie groß „Muslim Interaktiv“ in NRW ist, ist unklar. Die Gruppe soll Demokratie und Rechtsstaat ablehnen und das Existenzrecht Israels nicht anerkennen. Dabei nutzt sie laut Behörden gezielt soziale Medien zur Radikalisierung. Islamismusforscherin Susanne Schröter warnt: „Gerade bei jungen Menschen werden sie ernst genommen. Und vor allem auch – und das ist besonders bedenklich – bei den gebildeten muslimischen Jugendlichen. Also an den Universitäten haben die ein relativ freies Betätigungsfeld. Und auch bei den Gymnasiasten wird offen rekrutiert.“