Waldverbot wegen Virus

Afrikanische Schweinepest in NRW – Sperrgebiet im Sauerland

von Marcel Cholewa

Im Sauerland ist die Afrikanische Schweinepest bei Wildschweinen ausgebrochen – Landwirt Josef Mertens fürchtet um seine Tiere. Ein 15-Kilometer-Sperrkreis wurde eingerichtet, Schweinebetriebe stehen unter Auflagen, Spaziergänge bleiben mit Einschränkungen erlaubt. Die Landesregierung gibt Entwarnung für Verbraucher: Schweinefleisch kann weiterhin bedenkenlos gegessen werden.

Landwirt in Angst um seinen Bestand

Josef Mertens hat 600 Schweine – und große Sorgen. Sein Hof liegt in der Nähe eines neu eingerichteten Sperrgebiets im Sauerland. Dort ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) ausgebrochen. „Wenn das in meinen Stall käme, würden alle Tiere getötet“, sagt er. Ein Wildschwein, das am Freitag (13.06.) bei Oberhundem gefunden wurde, war Träger des Virus. Inzwischen wurden vier weitere tote Wildschweine entdeckt. Das Veterinäramt sucht mit Spürhunden und Drohnen nach weiteren Kadavern.

Sperrzone soll Virus eindämmen

Ein 15-Kilometer-Sperrkreis wurde eingerichtet – betroffen sind Teile der Kreise Olpe, Siegen-Wittgenstein und Hochsauerland. Spaziergänge im Wald bleiben erlaubt, aber nur auf Wegen und mit angeleintem Hund. Der Wald darf nicht betreten werden, um das Virus nicht zu verschleppen. Auch Schweinehaltungen in der Zone stehen nun unter besonderen Auflagen. Schlachttransporte sind untersagt, Hausschweine dürfen die Ställe nicht verlassen. Für Wanderer und Touristen gibt es laut Landrat aber keine Einschränkungen – mit Rücksicht auf die Region.

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Ministerin gibt vorsichtige Entwarnung

NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen betont: Für Menschen besteht keine Gefahr. Auch der Verzehr von Schweinefleisch sei unbedenklich. „Infiziertes Fleisch kommt nicht in den Handel“, so die CDU-Politikerin. Die fünf verendeten Tiere gelten als lokaler Ausbruch. Nun hofft man auf Eindämmung. Josef Mertens hat inzwischen einen Zaun um seinen Stall gebaut – zur Sicherheit. Doch die Unruhe bleibt.