Zeigt her eure Wolle!

Skurriler Beauty-Wettbewerb! Wer ist der schönste Bock der Lüneburger Heide?

von David Meyer-Wilmes, Lynn Michel und Paulina Drabinski

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der schönste Bock im Land?
Dieser Frage stellt sich am Donnerstag (11. Juli) eine Jury beim Heidschnuckentag im beschaulichen Müden an der Örtze (Niedersachsen). Am Ende kann ein Widder ganz besonders glänzen und sich gegen seine 34 Konkurrenten durchsetzen. Mit welchem Look der frisch gekürte Sieger-Bock überzeugen kann, seht ihr im Video.

Nicht jeder schafft’s aufs Treppchen

Von einer professionellen Jury werden die 35 Böcke ganz genau ins Visier genommen. Dabei werden unter anderem Gewicht, äußeres Erscheinungsbild, Hornstellung, Bemuskelung sowie die Woll- und Fellqualität bewertet. Dafür darf jeder Bock einzeln den Laufsteg auf und ab stolzieren. Den ersten Platz hat dieses Jahr der Bock von Detlef Fischer aus Wietze-Jeversen im Landkreis Celle abgeräumt. Er darf sich ein Jahr lang „Mister Müden” nennen.

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Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten

Die Preisrichter nehmen die Tiere ganz genau unter die Lupe.
Die Preisrichter nehmen die Tiere ganz genau unter die Lupe.
RTL Nord

Bei der anschließenden Versteigerung der Tiere darf man, besonders was den Preis angeht, nicht zimperlich sein. „Ich hab die goldene Kreditkarte dabei”, verrät Schäfer Steffen Schmidt RTL. Die kann der Schäfer auch sicher gut gebrauchen, denn so ein Bock kann auch schnell mal 2.000 Euro kosten. Er sucht nach neuen Tieren für seine drei Herden mit rund 600 Mutterschafen. „Bei mir ist wichtig , dass die nicht zu schwer sind. Die Böcke, weil wir Landschaftspflege betreiben und die Herden jeden Tag gehütet werden. Und die Böcke müssen dann auch mitlaufen können”, sagt Schmidt. Am Ende ersteigert er vier Heidschnucken für seine Herde, „Mister Müden” geht aber an einen anderen Bieter für stolze 1.500 Euro.

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Wollige Models mit einer wichtigen Aufgabe

Bereits zum 75. Mal kommen Züchter aus ganz Deutschland in der Lüneburger Heide zusammen, um ihre schönsten Böcke zu präsentieren. Es ist quasi das „Germanys Next Topmodel” unter den Heidschnucken-Züchtern. Neben Ruhm und Ehre geht es aber auch um die Erhaltung der Heidschnucken, einer gefährdeten Nutztierrasse. „Wir haben nur noch etwa 4.000 Tiere dieser Rasse. Und wir versuchen die Züchter zu motivieren, die Zucht hochzuhalten, die Rasse zu erhalten. Wir brauchen sie hier auch für die Landschaftspflege in der Lüneburger Heide”, sagt Klaus Gerdes von der Landwirtschaftskammer Niedersachen im Gespräch mit RTL.

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