Dafür muss sie in den Knast
Franciska M. ergaunert über 377.000 Euro von Seniorin und verprasst es bei Online-Spielen!

Statt der alten Dame im Haus zu helfen, zockt Franciska M. sie ab!
Denn eigentlich hat die Seniorin die 52-Jährige für Haushalts- und Gartenarbeiten eingestellt. Doch Franciska M. nutzt das Vertrauen aus und bucht heimlich Geld von dem Konto der Seniorin ab. Damit finanziert sie unter anderem ihre Spielsucht. Das Landgericht Lübeck verurteilt die Betrügerin nun zu einer Gefängnisstrafe – zum zweiten Mal!
Wegen 114 Fällen der Untreue verurteilt
„Ich hab es getan”, sagt Franciska M. mit zittriger Stimme am Donnerstagvormittag (6. März) vor Gericht. Zwei Jahre und sechs Monate muss Franciska M. hinter Gittern! Die Frau wurde bereits verurteilt, ist dann aber in Berufung gegangen. Doch am Donnerstag ist der Prozess vor dem Landgericht Lübeck endgültig durch: „Der Angeklagten wurden insgesamt 114 Fälle der Untreue vorgeworfen. Sie soll in einem Zeitraum von 2020 bis 2021 im Zusammenhang mit der Betreuung einer älteren Dame bei verschiedenen Gelegenheiten Geldabhebungen getätigt haben, auch Geldüberweisungen von Konten der betreuten Personen”, erklärt Britta Bakenbusch von der Staatsanwaltschaft im Gespräch mit RTL.
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Sie gibt das Geld für Online-Games aus
Konkret geht es um rund 377.000 Euro, die Franciska M. der über 80-jährigen Frau abgezockt hat. Doch wofür sie das ganze Geld verprasst hat, klärt sich nicht gänzlich vor Gericht. Doch eines steht fest: Teil des Geldes lässt Franciska M. bei einem Online-Simulationsspiel sowie beim Online-Poker. Nicht selten sitzt sie dafür von zehn Uhr bis zwei Uhr nachts vor dem PC. „Ich hab drei Berufe erlernt, aber da hab ich nie das Gefühl gehabt, wie bei dem Online-Spiel”, erklärt sie vor Gericht. „Ich hab das Geld auch für Schmuck ausgegeben”, setzt M. fort. „Ich habe auch meinen Eltern gegeben. Meine Mutter hatte Krebs”. Außerdem habe sie sich neue Zähne, neue Klamotten und eine Rolex von dem Geld gekauft. Und sie begleicht auch Schulden mit dem Geld.
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Franciska M. soll sogar das Haus der Seniorin erben!
Von all dem bekommt die Seniorin nichts mit. Nach dem Tod ihres Ehemannes stellt sie Franciska M. bei sich zu Hause ein. Es entwickelt sich eine Freundschaft. „Wir waren bei König der Löwen, haben Kaffee getrunken, Pizza bestellt.”, beschreibt Franciska M. die Beziehung. Die ältere Dame scheint M. zu vertrauen und möchte, dass sie ihr Erbe annimmt. „Ich lehne das Erbe ab, ich soll ja das Haus erben. Das kann ich nicht annehmen. Das ist nicht vertretbar”, erklärt die Angeklagte vor Gericht.
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„Sie hat gar nichts mehr, sie kann keinen schönen Lebensabend haben wegen mir”, sagt Franciska M. Es tue ihr leid, fährt sie fort. Nach eigenen Angaben habe sie eine Persönlichkeitsstörung, Depression und eine Spielsucht. „Es tut ihnen leid, aber es ist eben nicht wiedergutzumachen”, erklärt der Richter bei der Urteilsverkündung. Franciska M. muss nun das Geld an die Seniorin zurückzahlen, auch wenn das aufgrund der hohen Geldmenge sehr unrealistisch ist.