Heute kämpft Felix Nieder für VielfaltDeutschlands erfolgreichstes Männermodel führte jahrelang ein Doppelleben!

„Ich habe meine Jugend als Schauspiel gelebt!“
Felix Nieder ist das meistgebuchte deutsche Männermodel. Auf den Laufstegen bekannter Designer präsentiert er Herren- UND Damenmode. In seiner Jugend undenkbar! Denn vor seinem Outing hält der Elmshorner sein wahres Ich geheim – diskriminiert sogar selbst andere Jungen, die etwas weiblicher aussehen. Heute nutzt er seine Stimme in der Modewelt und auf politischer Ebene.
Er revolutioniert die Modewelt in Deutschland
Typische Frauen- oder Männerkleidung gibt es für Felix Nieder nicht. Der 31-Jährige zieht heute an, worauf er gerade Lust hat – egal, ob Rock oder Fliege. In seiner Modelkarriere bringt ihn das eines Tages auf die Idee, zu Castings für Frauen zu gehen. „Dann war ich der einzige Mann und am Anfang wurde ich noch richtig doof angeguckt”, erklärt der Schleswig-Holsteiner.
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„Irgendwann gab es dann so einen Durchbruch.“ Seitdem ist Nieder auf den Fashion Weeks der Welt unterwegs und präsentiert Damen- und Herrenmode auf dem Laufsteg. Eine Neuheit, mit der das Model einen Dominoeffekt auslöst: Weitere Designer wollen, dass er ihre Mode präsentiert. Der 31-jährige setzt ein Statement, revolutioniert ein Stück weit die Modewelt in Deutschland.
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AfD-Chefin Alice Weidel ist für ihn „ein falsches Vorbild”
Auch auf politischer Ebene setzt er ein Statement. In den USA spricht er vor den Vereinten Nationen, in Deutschland hat er einen Auftritt im Bundestag, um auch vor einer großen Öffentlichkeit für mehr Gleichberechtigung einzutreten. Außerdem positioniert Nieder sich öffentlich gegen die AfD: „Alice Weidel ist homosexuell, ist mit einer Frau zusammen, die einen Migrationshintergrund hat. Und es ist einfach ein falsches Vorbild, so eine Frau, die selbst all das lebt, aber dann so viel ablehnt”, meint der 31-Jährige.
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Es ist eine Haltung, mit der Nieder selbst als Jugendlicher gelebt hat. Mit zwölf Jahren merkt Felix, dass er schwul ist. In der Schule in Elmshorn wird der Junge gemobbt. Von einem Tag auf den anderen legt er einen Schalter um und entscheidet sich für ein heterosexuelles Leben. Felix Nieder spricht von nun an mit tieferer Stimme, beginnt mit Karate und diskriminiert sogar andere Jungs, die etwas weiblicher aussehen. Alles nur, um nicht aufzufallen.
Heute ist es dem Schleswig-Holsteiner wichtig, seine öffentliche Stimme zu nutzen, für sich und andere Menschen einzustehen. „Ich möchte die Leute mit reinholen und da bin ich auch mutig genug, diesen Hass auf mich zu nehmen, weil ich damit zeige, das ist der falsche Weg”, sagt er mit Blick auf die AfD-Politiker. Von einer versteckten Stimme zu einer öffentlichen Stimme, auf den Laufstegen und in der Politik. Felix Nieder hat sein wahres Ich gefunden und ermutigt andere, diesen Weg zu gehen. Denn für den Elmshorner ist das Leben viel zu kurz, um jemand anderes zu sein.