„Das war im Prinzip ein Fundbetrug!”Erfand sein Herrchen eine dreiste Lüge, nur um Marley loszuwerden?

Sollte Marley einfach nur weg?
Anfang August entdecken zwei Männer einen Rüde namens Marley angeblich angebunden an einem Baum zwischen Celle und Eschede (Niedersachsen). Die mutmaßlichen Finder bringen den Hund ins Tierheim Celle. Doch schnell kommt der Verdacht auf: Sie die beiden Männer keine Retter, sondern eigentlich dreiste Lügner?
Angebunden und ausgesetzt?

„Mein Name ist Marley und bin am 31.12.2020 geboren.“ Mit diesen Worten auf einem kleinen Zettel soll der Rüde zurückgelassen worden sein. Alleine, angebunden an einen Baum. So die Geschichte der Finder. Laut dem Tierheim Celle bringen die zwei Männer den Rüde zu ihnen und geben an, Marley entdeckt zu haben. Doch dann kann das Tierheim herausfinden, dass hinter der Abgabe des Hundes womöglich ein ganz anderer Grund steckt!
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„Es hat sich durch unseren Facebook-Aufruf aber auch rausgestellt, dass nicht der Überbringer, aber der, der dabei war, der Besitzer des Hundes war”, erzählt Annette Fischer, Leiterin des Tierheims Celle im Gespräch mit RTL. „Einfallsreich war es schon zu behaupten, man hätte den Hund gefunden. Aber dem war nicht so: Das war im Prinzip ein Fundbetrug!” Das Tierheim habe daraufhin Anzeige bei der Polizei erstattet. Auf RTL-Anfrage bestätigt diese, dass die Ermittlungen bereits aufgenommen wurden.
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Marley braucht Besitzer mit Hunde-Erfahrung
Der Dogo-Argentino-Mischling kommt sichtlich unterversorgt im Tierheim an: „Er war total abgemagert. Also, man hat wirklich jeden Knochen gesehen”, so Annette Fischer. Sie und ihr Team kümmern sich liebevoll um den fünf Jahre alten Hund und päppeln ihn wieder auf. Mittlerweile hat Marley gut zugenommen und kann wieder fleißig mit seinen Pflegern trainieren. „Im Moment ist es so, dass wir tatsächlich vorrangig jetzt einfach mal am Grundgehorsam arbeiten, weil der Hund offensichtlich nie wirklich Erziehung genossen hat.”
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Wichtig für die zukünftigen Besitzer: Sie dürfen keine Hunde-Neulinge sein. „Er ist kein einfacher Hund. Das muss man schon sagen. Potenzielle Interessenten müssen schon über Hundeerfahrung verfügen. Er ist definitiv kein Anfänger-Hund.” Außerdem hat Marley Probleme mit anderen Rüden sowie mit Katzen. Kinder ab zwölf Jahren sollten laut Tierheim kein Problem sein. Ein intensives Kennenlernen vorab sei zudem wichtig. Marley wartet derweil voller Vorfreude darauf, dass erfahrene Menschen ihm mit Geduld ein sicheres und liebevolles Zuhause schenken.
Verwendete Quellen: Eigene RTL-Recherche