Mitten in der NachtMutmaßliche Klimaaktivisten malen illegalen Fahrradweg auf die Straße ‒ zwei Festnahmen!

Im Zuge der Verkehrswende sollen auch die Fahrradwege ausgebaut werden (Symbolfoto)
Anwohner melden die Mal-Aktion bei der Polizei. (Symbolbild)
Arne Dedert/dpa

Straßenmarkierungen mit Wandfarbe!
In der Nacht zum Dienstag (27. Mai) werden Anwohner in Bremen-Findorff auf ein ungewöhnliches Treiben aufmerksam. Mit Farbeimern bewaffnet malen zwei Männer (27, 57) einen Fahrradweg auf die Straße. Ganze 200 Meter haben sie bereits aufgemalt, bevor die Polizei die unerlaubten Malarbeiten stoppt. Jetzt ist mehr zu den Hintergründen bekannt.

Ausgestattet mit Farbeimern und Schablone

Im Schutz der Dunkelheit machen sich die Männer ans Werk. Für ihre illegale Straßenmarkierung habe sie weiße Wandfarbe dabei, mit einer Schablone pinseln sie außerdem im gleichmäßigen Abständen ein weißes Fahrrad-Symbol auf die Straße.

Kurz nach Mitternacht alarmieren Anwohner und Passanten die Polizei und melden die Aktion. In ihren Aussagen ist von einer größeren Personengruppe die Rede. Vor Ort treffen die Einsatzkräfte dann aber nur die beiden Männer an und beenden die Malaktion. Der aufgemalte Radweg erstreckt sich zu diesem Zeitpunkt bereits über 200 Meter.

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Im Video: Streit um Fahrradspur

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Unzufrieden über Radwege in Bremen

Zur Klärung der Situation werden die beiden Maler mit auf die Wache genommen. Die Männer geben an, zum „Widerstandskollektiv” zu gehören. Eine Gruppe, die in Bremen zuletzt durch die Beschädigung von Autos auffällig geworden ist, erklärt Nils Matthiesen, Sprecher der Polizei Bremen auf Nachfrage von RTL. Neben den Fahrradwegen malen die Männer auch das Symbol der Gruppe auf die Fahrbahn.

Das Widerstands-Kollektiv ging nach eigenen Angaben aus der ehemaligen Klimaaktivistengruppe Letzte Generation hervor. Dei Gruppe ist bundesweit in mehreren Städten aktiv.

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Nach eigenen Angaben wollen die Männer in Bremen mit der Aktion auf die Missstände im bestehenden Fahrradwegnetz hinweisen. Die Fahrradwege in Bremen seien aus ihrer Sicht zugewachsen und nicht ausreichend nutzbar. Nach Abschluss der Befragung werden die illegalen Maler wieder entlassen. Die Ermittlung wegen Sachbeschädigung dauern jedoch weiter an. Um die Spuren der nächtlichen Aktion wieder zu beseitigen, wurde die Stadtreinigung informiert.

Zeugen, die sachdienliche Hinweise zu dem Vorfall geben können, werden gebeten, sich beim Kriminaldauerdienst unter der Telefonnummer 0421 362-3888 zu melden. (okr)