Seltene Form der Leukämie
Klinik statt Kita: Levis (1) tapferer Kampf ums Überleben

Levi will leben – nicht mehr, nicht weniger.
Ihr Sohn ist gerade einmal ein halbes Jahr alt, als Nico Schymanski und seine Partnerin aus Petersberg in Hessen jene Diagnose erhalten, vor der sich alle Eltern fürchten: Levi hat eine seltene Form von Leukämie. Auf den Schock folgt ein Hoffnungsschimmer, es findet sich ein passender Stammzellspender. Doch Levis Kampf ist damit noch lange nicht gewonnen.
Eltern dachten, es sei eine Lungenentzündung
Mit großen, blauen Augen schaut Levi in die Kamera, in der Hand ein Buch mit bunten Bildern. Die Lippen hat er zu einem O geformt, als lese der Einjährige seinen Eltern etwas vor. Klingt zunächst nach einer normalen Ins-Bett-bring-Szenerie, wie sie in tausenden Kinderzimmern jeden Abend stattfindet. Der Unterschied: Levis Bett steht nicht in seinem eigenen Zimmer, sondern in einem Krankenhaus.

„Wir dachten, es sei eine Lungenentzündung, das passiert mal“, erzählt uns Nico Schymanski, Levis Papa. Doch als die Blutwerte des Kleinen „außer Rand und Band“ sind und keine Besserung eintritt, kommt die Horror-Diagnose: Levi hat Blutkrebs. Eine Nachricht, die alles verändert. Die Ärzte geben zunächst Hoffnung, sagen, die Krankheit könnte sich noch verwachsen. Nach einem Jahr „Beobachten und Abwarten“ steht allerdings fest: Levi geht es immer schlechter, er braucht nun statt aller paar Wochen alle paar Tage eine neue Blut-Transfusion.
Im Video: Stammzellenspende für Linus
Stammzelltransplantation Ende Juli
Dann ein Hoffnungsschimmer: Ein passender Stammzellspender wird gefunden. „Da fällt einem erst einmal ein Stein vom Herzen. Es waren sogar drei Treffer. Der Erste hat gleich zugesagt“, berichtet Papa Nico.
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Doch eine Sorge bleibt: Levi wird nach dem Eingriff Ende Juli ein Jahr lang zu Hause bleiben müssen. Sein Immunsystem ist dann geschwächt, jede Infektion könnte schwerwiegende Folgen haben. Die Eltern müssen ihn währenddessen selbst betreuen, Verdienstausfälle sind unausweichlich. „Wir würden uns beide gerne um ihn kümmern. Es wäre schön, wenn immer jemand da sein könnte“, sagt Schymanski.
„Die emotionale/psychische Belastung ist für einen allein auch nicht auszuhalten“, schreibt er zudem auf GoFundMe. Mit einer Spendenaktion will die Familie Geld sammeln, um in dieser schweren Zeit ganz für Levi da sein zu können. Eine Zeit, an deren Ende die Hoffnung steht, dass Levi endlich all jene Dinge tun kann, die für andere Kinder selbstverständlich sind. Spielen, toben, im Matsch hüpfen. Zuhause mit all seinen Liebsten, nicht im Krankenhaus.