Zucht „aus dem Ruder gelaufen”Sie lebten im eigenen Kot! Rund 40 Rasse-Katzen aus Horror-Haltung gerettet

Eine Maine-Coon-Katze schaut in die Kamera, die eine Bauchseite musste rasiert werden.
Diese Maine-Coon-Katze wurde mit fast 40 anderen gerettet.
Tierschutzverein Rüsselsheim und Umgebung
von Larissa Pitzen

Diese Tiere müssen unglaublich gelitten haben!
Der Tierschutzverein Rüsselsheim konnte rund 40 Katzen aus verwahrlosten Verhältnissen retten. Eine der Katzen wäre sogar qualvoll verendet, hätten die Tierschützer nicht rechtzeitig gehandelt. Die Vorsitzende des Tierschutzvereins erzählt im RTL-Interview, wie das Martyrium der Samtpfoten ein Ende nahm.

Schreckliche Umstände! Katzen „ängstlich, verschüchtert und heruntergekommen“

„Ich finde es unglaublich traurig, dass man aus Profitgier Tieren Leid zufügt. Wie kann das passieren, wenn jemand solche Tiere offiziell zum Verkauf anbietet?“, sagt Claudia Kemmler, 1. Vorsitzende des Tierschutzvereins Rüsselsheim und Umgebung. Die Tiere kommen aus einer Horror-Zucht: Sie sind verfilzt, krank, verletzt. Der Tierschutzverein ist schockiert und teilt das Schicksal der Katzen auf Facebook. „Die Tiere wurden im gesamten Haus verteilt in verschiedenen Räumlichkeiten, teils eingepfercht und im eigenen Kot lebend gehalten“, heißt es im Beitrag.

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Die Katzen seien laut Kemmler „ängstlich, verschüchtert und heruntergekommen“, müssen teilweise unter Narkose von ihrem verfilzten Fell befreit werden, haben Herzprobleme oder miserable Zähne. Eine Katze musste sogar sofort in den OP: „Eine Katze musste aufgrund einer eitrigen und schmerzhaften Gebärmutterentzündung notoperiert werden, da sie sonst qualvoll verstorben wäre.“

Im Video: Katze fast zu Tode gefüttert

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Hohe Kosten und ein Spendenaufruf

Nachdem die Katzen gesichert sind, kommen sie direkt in tierärztliche Behandlung. Dabei stellt sich heraus: Die Katzen sind teilweise in so schlechtem Zustand, dass der Tierschutzverein mit Kosten von 500 bis 700 Euro rechnen – pro Tier! Der Verein bittet deshalb um Spenden.

Wie geht es weiter?

Zurzeit befinden sich die Tiere entweder noch in Kliniken oder im Rüsselsheimer Tierheim in Quarantäne. „Bei uns sind sie in Sicherheit, haben es kuschelig, sauber und sie genießen es“, sagt Kemmler. Besonders eine Situation ist der Vorsitzenden im Gedächtnis geblieben: Eine Katze sei sichtlich dankbar gewesen, als sie von dem filzigen Fell befreit wurde. „Das war sehr rührend“, sagt die Vorsitzende.

Sobald die Katzen wieder bei Kräften sind, können sie vermittelt werden. Damit auch sie das Zuhause finden, welches sie wirklich verdient haben.