Medizinpsychologin klärt aufDiese Fehler machen die meisten beim Zähneputzen – ihr auch?

von Sarah Thömmes und Larissa Pitzen

Kreisen oder doch besser schrubben?
Medizinpsychologin Renate Deinzer forscht seit über 20 Jahren zum Thema Mundhygiene. Im RTL-Interview klärt sie, welche Fehler die meisten Menschen beim Putzen machen. Warum einmal am Tag Zähne putzen vielleicht sogar ausreicht, erfahrt ihr im Video!

Einige nehmen es mit der Mundhygiene nicht so genau

Wir haben Menschen auf der Straße gefragt, wie sie ihre Zähne putzen. Die meisten zeigen uns kreisende Bewegungen und geben an, zweimal täglich zur Zahnbürste zu greifen. Laut einer aktuellen AOK-Umfrage putzen sich 16 Prozent der Befragten nur einmal am Tag die Zähne.

Lese-Tipp: Zahnärztin empfiehlt „Kunstgriff“: Geht so Zähneputzen bei Kleinkindern?

„Es geht ja darum, so viel Plaque wie möglich wegzuputzen, damit nicht Karies und Parodontose entstehen“, sagt Riyad Salhi von der AOK Hessen. Bei Menschen, die nur einmal am Tag putzen, sei die Gefahr unheimlich groß, dass zu viel Plaque übrig bleibt. Umso wichtiger ist es also, dass die Zähne richtig geputzt werden.

Wie häufig greift ihr am Tag zur Zahnbürste?

Es gibt nicht die eine, richtige Technik

Doch einen Zahn muss uns die Medizinpsychologin gleich ziehen: Die eine richtige Zahnputz-Technik gibt es nämlich gar nicht. Der Fehler, den viele Menschen machen, liegt ganz woanders: „Wir haben gesehen, sie vernachlässigen ganze Bereiche“, sagt Deinzer, „Sie putzen nicht systematisch und dann ist es völlig egal, mit welcher Technik sie ihre Flächen nicht putzen.“

Lese-Tipp: Die größten Zahnputzmythen im Check

Auf die Genauigkeit kommt es also an: „Jede Technik, mit der Sie an den Zahnfleischrand kommen und bis da unten hin putzen, jedes Putzverhalten, mit dem Sie den Zahn sorgfältig, mehrfach, mit einer Putzbewegung berühren (…) ist wahrscheinlich gut“, sagt die Expertin – damit Parodontose und Karies keine Chance haben.

Wann ihr euch NIEMALS die Zähne putzen solltet

Manchmal ist weniger mehr! Wer nach jeder Mahlzeit sofort zur Zahnbürste greift, tut seinen Zähnen nicht immer etwas Gutes. Der Grund: Nach dem Verzehr säurehaltiger Speisen wird die Zahnhartsubstanz von Säuren angegriffen. Diese Säuren schädigen so die Schutzschicht der Zähne. Werden die Zähne dann direkt geputzt, reibt die Putzbewegung den Zahnschmelz ab und der kann sich nicht wieder neu bilden.

Lese-Tipp: So geht Zähneputzen ohne Plastik und Schadstoffe

Um die Zähne zu schützen, sollte man sie nicht direkt nach einer säurehaltigen Mahlzeit putzen, sondern eine halbe bis eine Stunde warten. In dieser Zeit kann der Körper genügend Speichel produzieren, um die Säure zu neutralisieren. Wer morgens keine Zeit hat, kann darauf achten, wenig säurehaltige Lebensmittel zu sich zu nehmen.