Steffi Brungs macht Krankheit öffentlich

Ursache, Vorbeugung und Therapie – was ihr über die Diagnose Gebärmutterhalskrebs wissen müsst

Stephanie Brungs moderiert zusammen mit ihrem Ehemann Christian Wackert seit Januar 2025 die deutsche Ausgabe der Netflix-Dating-Show „Love is blind”.
Moderatorin Steffi Brungs (36) bekam kurz nach ihrer Hochzeit die Diagnose Gebärmutterhalskrebs.
Instagram/steffibrungs

„Es fiel mir lange Zeit unglaublich schwer, darüber zu sprechen.”
Am Montag (2. Juni) teilt Moderatorin Steffi Brungs (36) eine Schock-Nachricht mit ihren Followern. Zu einem Video, das Eindrücke von ihrer Hochzeit vor fünf Jahren zeigt, schreibt sie: „Nur wenige Wochen nach unserer traumhaften Hochzeit auf Hawaii wurde bei mir Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert.“ Wie wird die Diagnose gestellt und wie der Krebs behandelt?

Gebärmutter- vs. Gebärmutterhalskrebs: Was ist der Unterschied?

Grundsätzlich gilt: Bei der Gebärmutter unterscheidet man zwischen zwei verschiedenen Krebsarten: Gebärmutterhalskrebs und Gebärmutterkrebs. So ähnlich die Worte klingen, so sehr unterscheiden sie sich aber auch in einigen wesentlichen Punkten.

Lese-Tipp: RTL-Moderatorin Steffi Brungs öffnet ihr Herz: Diagnose „Gebärmutterhalskrebs” nach Traumhochzeit

Unter Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) versteht man eine bösartige Veränderung des Gewebes im Bereich des Gebärmutterhalses. Laut Deutscher Krebsgesellschaft erkranken jährlich rund 4.500 Frauen in Deutschland am Zervixkarzinom. Die relative Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt laut Angaben des Zentrums für Krebsregisterdaten des Robert-Koch-Instituts (RKI) bei 64 Prozent. Gebärmutterhalskrebs entstehe häufig bei Frauen zwischen 35 und 54 Jahren sowie bei über 65-jährigen Frauen.

Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom) hingegen entsteht aus Zellen der Gebärmutterschleimhaut. Im Unterschied zum Gebärmutterhalskrebs tritt diese Krebserkrankung vorwiegend bei älteren Frauen auf. Laut Deutscher Krebsgesellschaft liegt die relative Fünf-Jahres-Überlebensrate in Deutschland bei etwa 80 Prozent. Das mittlere Erkrankungsalter betrage 69 Jahre. Rund 11.000 Neuerkrankungen werden in Deutschland pro Jahr verzeichnet.

Video-Tipp: Was passiert bei Gebärmutterhalskrebs im Körper

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Gebärmutterhalskrebs: Auslöser und Diagnose

Gebärmutterhalskrebs wird vor allem durch eine Infektion mit den sogenannten Humanen Papillonviren (HPV) ausgelöst. Die Viren werden hauptsächlich über direkten Haut- und Schleimhautkontakt, insbesondere durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, übertragen. Während HPV-Infektionen häufiger vorkommen als man denkt, lösen sie nur in sehr seltenen Fällen eine Krebserkrankung aus. Etwa 80 Prozent der Bevölkerung haben im Laufe ihres Lebens bereits eine Infektion durchgemacht und höchstwahrscheinlich noch nicht einmal etwas davon bemerkt, da die Beschwerden oft unauffällig sind. Gerade einmal zwei Prozent aller Krebserkrankungen gehen auf eine HPV-Infektion zurück, schreibt das RKI.

Gebärmutterhalskrebs kann im Rahmen einer routinemäßigen Vorsorgeuntersuchung beim Gynäkologen gut erkannt werden. Wichtige Untersuchungsschritte dafür sind laut Deutscher Krebsgesellschaft die körperliche Untersuchung (Tastuntersuchung) und der Zellabstrich (Pap-Test).

Lese-Tipp: Zu welcher Vorsorge sollte ich wie oft und ab welchem Alter?

Op, Strahlentherapie oder Chemo: Wie wird Gebärmutterhalskrebs behandelt?

Aufgrund der guten Vorsorgemöglichkeiten kann ein Zervixkarzinom oft bereits in frühen Stadien erkannt werden. Dann ist das Heilungsmittel der Wahl in aller Regel die Operation, erklärt die Deutsche Krebsgesellschaft. Der Tumor werde meist mittels Laserchirurgie oder einer sogenannten Konisation (einem operativen Eingriff am Gebärmutterhals) entfernt. Bei einem solchen Eingriff werde die Gebärmutter erhalten, sodass eine Schwangerschaft noch möglich ist. Aber auch eine primäre Strahlentherapie, in Kombination mit einer Chemotherapie kämen zur Behandlung des Krebses infrage.

Ist der Tumor jedoch bereits in tiefere Gewebeschichten vorgedrungen, sei es in aller Regel notwendig, die Gebärmutter vollständig zu entfernen (Hysterektomie).

Grundsätzlich würde versucht, einen bestehenden Kinderwunsch bei der Wahl der Behandlungsmethode zu berücksichtigen.

Impfung schützt vor Gebärmutterhalskrebs

Gebärmutterhalskrebs ist nicht nur früh diagnostizier- und gut behandelbar. Dank einer Impfung kann man auch schon früh vorbeugen, damit es gar nicht erst zu einer Erkrankung kommt.

Lese-Tipp: Frauenärztin erklärt, was ihr über die HPV-Impfung wissen müsst

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt seit März 2007, alle Kinder ab dem Alter von 9 Jahren bis zum Alter von 14 Jahren gegen HPV impfen zu lassen. Jugendliche ab 15 Jahren sollten die Impfung bis zum 18. Lebensjahr nachholen. Das RKI erklärt: „Auch wenn der Schutz der HPV-Impfung bei älteren Jugendlichen, die bereits sexuell aktiv sind, geringer ausfallen kann als bei frühzeitiger Impfung, sollten ungeimpfte Jugendliche die Impfung bis zu ihrem 18. Geburtstag zeitnah nachholen.”

Übrigens: Diese Impfempfehlung gilt nicht nur für Mädchen, denn auch Jungen, bzw. Männer können sich mit HPV infizieren, die Viren verbreiten und durch sie Krebs bekommen. Krebserkrankungen, die bei Männern durch eine HPV-Infektion entstehen können, betreffen beispielsweise den Mund- und Rachenraum, den Analbereich und den Penis.

Trotz vorhandener HPV-Impfung sollten Frauen dennoch jährlich die Krebsvorsorge beim Gynäkologen wahrnehmen.