„Die Tat wurde geklärt.“Hat SIE Vinzenz (†24) totgefahren? Polizei äußert sich zum Totraser-Fall aus Riekofen

Vinzenz L. in Lederhosen. So ging er auf dem Volksfest feiern, kam aber nie wieder zu Hause an.
Kurze Zeit, nachdem dieses Foto aufgenommen worden ist, starb Vinzenz L. Der Totraser ist seitdem auf der Flucht.
Polizeiinspektion Wörth
von Michaela Johannsen und Johanna Werning

Seit eineinhalb Jahren wartet Vinzenz Familie auf Antworten!
Der 24-Jährige ist im Spätsommer 2024 zu Fuß auf einer Landstraße von einem Volksfest bei Regensburg unterwegs. Er wird von einem Auto erfasst und stirbt noch an der Unfallstelle. Doch der Fahrer kümmert sich nicht um den 24-Jährigen, sondern flieht. Nun äußert sich die Polizei zu dem Fall – und nennt eine Tatverdächtige!

Auf dem Weg nach Hause totgefahren – wie sahen Vinzenz (†24) letzte Momente aus?

Mehr als ein Jahr ist seit dem tragischen Vorfall auf der St2146 zwischen Sünchingen und Riekofen im Oberpfälzer Landkreis in Bayern vergangen. Was genau in jener Nacht vom 3. auf den 4. September passierte, ist lange Zeit unklar. Gegen 1 Uhr morgens ist Vinzenz L. zu Fuß auf dem Weg von einem Volksfest in Sünching nach Riekofen.

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In der Nacht vom 3. auf den 4. September 2024 kam es zu einem tödlichen
 Verkehrsunfall auf der Verbindungsstraße zwischen Sünching  und Riekofen.
 Dabei kam der damals  24-jährige Vinzenz L. ums Leben. Er war zuvor auf dem
 Sünchinger Markt. Der Unfallverursacher ist bis heute flüchtig.
Der Blick des jungen Mannes fixiert jeden, der an dem Plakat vorbeikommt.
Polizeipräsidium Oberpfalz/ Polizeiinspektion Wörth a. d. Donau

Was er in der kleinen Gemeinde im Landkreis Regensburg will, konnten die Ermittler bis heute noch nicht klären. Doch auf dem Weg dorthin wird der 24-Jährige überfahren und stirbt. Ermittelt wird lange Zeit niemand. Bis jetzt. Am 19. Dezember – kurz vor Weihnachten äußert sich die Polizei zu dem Fall.

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Ist SIE die Totraserin? Polizei äußert sich zum Fall von Vinzenz (†24)

„Die Tat wurde geklärt“, sagt Thomas Wagner auf einer Pressekonferenz. Es gibt eine Tatverdächtige. Am Ende war es eine Handyauswertung, die zur Vernehmung geführt hat und dann zum Geständnis, so die Polizei. Im August 2025 – also rund ein Jahr nach dem Vorfall – habe es erste Ermittlungen zu ihr gegeben. Es handelt sich um eine 52-Jährige aus dem Landkreis Straubing-Bogen. In der Vernehmung gesteht sie die Fahrt. Die Frau sei vorher vermutlich auf demselben Volksfest wie Vinzenz gewesen. Auf dem Heimweg habe sie dann laut Polizeiermittlungen den 24-Jährigen überfahren.

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Weitere Details nennt die Polizei nicht – auch aus Ermittlungstaktischen Gründen, sagt Josef Neft von der Polizei. „In Bezug auf die Situation und die Unfallzeit gibt es verschiedene Umstände, die man abklären kann.“ Unter anderem müssen noch technische Auswertungen und Gutachten ausgewertet werden, auch zur Schuldfähigkeit, so der Polizist weiter.

Inwiefern es sich somit um einen tragischen Unfall oder um eine bewusste Tat handelt, muss noch überprüft werden. Ermittlungen haben bereits ergeben, dass Vinzenz wohl schon vorher auf der Straße gelegen haben könnte. Bisher sei nur die Verkehrsbeteiligung der 52-Jährigen durch das Geständnis bestätigt, so Neft weiter. Inwiefern sie alleine im Auto saß, ist derzeit offiziell noch nicht bekannt.

Aktuell befindet sich die Frau nicht in U-Haft, so die Polizei. Gegen sie wird jedoch weiterhin wegen fahrlässiger Tötung bei einem Verkehrsunfall mit anschließendem unerlaubten Entfernen von der Unfallstelle ermittelt.

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„Sie hat sich schon betroffen gezeigt”

„Ich denke, dass es durchaus auch Gewissensprobleme bei der Frau gab“, so der Polizeihauptmann Thomas Wagner. Nach dem Geständnis sei sie erleichtert gewesen. „Sie hat sich schon betroffen gezeigt.“

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Dennoch habe die Tatverdächtige erst jetzt, mehr als ein Jahr später – gestanden. Für Vinzenz Familie belastend. „Die Tatsache, dass es Menschen da draußen gibt, die genau wissen, was in dieser Nacht geschehen ist – aber nicht die Courage haben, dazu zu stehen, lässt uns fassungslos und wütend zurück“, erklärte Vinzenz Schwester im September im RTL-Interview.

„Es ist eine große Erleichterung, dass wir den Fall jetzt doch noch klären konnten nach so einer langen Zeit“, erklärt Polizeihauptkommissar Neft.

Verwendete Quellen: Eigene RTL-Recherche