Constantin Schreiber platzt der Kragen„Schwerkrankes Kind!” Tagesschau-Sprecher wütet wegen Flughafen-Warnstreik von Verdi

Constantin Schreiber ist Sprecher der ARD-„Tagesschau”
„Tagesschau”-Sprecher Constantin Schreiber
Uwe Zucchi/dpa +++ dpa-Bildfunk

Als Tagesschau-Sprecher bewahrt er immer die Fassung, als Privatmensch rechnet Constantin Schreiber (45) heute brutal ab!
Grund: Der um einen kompletten Tag vorgezogene Streik am Hamburger Flughafen. Der ARD-Mann trägt seine Wut zum Kurznachrichtendienst X (früher Twitter). Doch es geht ihm nicht um seinen Urlaub, der jetzt ausfällt. Es geht ihm um eine Mutter vor ihm in der Schlange: „Das ist einfach nur mies.”

Constantin Schreiber greift den Streik der Gewerkschaft Verdi am Hamburger Flughafen an

Rund 40.000 Menschen sind Sonntag (9. März) laut Flughafensprecherin Katja Bromm vom Spontan-Streik in Hamburg betroffen. Vor Constantin Schreiber in der Schlange steht eine Frau. Er schreibt bei X: „Ok, für mich ist es ärgerlich, wenn wegen eines unangekündigten Streiks am Flughafen HH mein Urlaub ausfällt. Aber was ist mit der Frau vor uns am Security Check, die mit ihrem schwerkranken Kind zur Behandlung fliegen muss?”

Kommt die Frau wirklich nicht ans Ziel? Das ist unklar. Fakt ist: Nur zehn von geplant 144 Ankünften und 139 Abflügen konnten am Sonntagmorgen noch stattfinden, wie Hamburgs Flughafensprecherin Katja Bromm berichtet. Alle weiteren Flüge fallen aus, der Flughafen sei geschlossen.

Warnstreik in Hamburg beginnt einfach 24 Stunden vorher und mit nur 30 Minuten Vorwarnzeit

Am Hamburger Flughafen fallen heute die Flüge aus. (Symbolfoto).
Am Hamburger Flughafen fallen heute die Flüge aus. (Symbolfoto).
Jonas Walzberg/dpa

Eigentlich ist ein bundesweiter Warnstreik an 13 deutschen Flughäfen, darunter Hamburg, erst für Montag angekündigt gewesen. In Hamburg begann die Aktion nun bereits einen Tag früher und mit nur 30 Minuten Vorankündigung an den Flughafen durch die Gewerkschaft Verdi. Verdi habe die Flugzeugabfertigungsdienste am Flughafen Hamburg am Sonntag zum sofortigen Streik aufgerufen, heißt es auf den Internetseiten des Flughafens. Auch am Montag sei mit massiven Behinderungen zu rechnen.

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Man sei entsetzt, wie rücksichtslos Verdi vorgehe, sagt Bromm. „Das Verhalten der Gewerkschaft Verdi ist ehrenlos”. Die Gewerkschaft lege den Flughafen lahm – und das ohne Ankündigungsfrist genau am Anfang der Hamburger Frühjahrsferien. „Nur in Hamburg beginnen jetzt die Ferien und dennoch wird der Flughafen der Hansestadt heute als einziger bestreikt.”

Damit schadet Verdi vor allem den Menschen, meint Bromm. Es sei unzumutbar, in welcher Frequenz die Gewerkschaft den Hamburger Flughafen mit Streiks überziehe. „Der Streik sollte immer das letzte Mittel der Wahl sein und nicht das erste, bevor man überhaupt miteinander spricht.”

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Gewerkschaftssekretär Lars Stubbe räumt ein: „Wir wissen, dass es für die Passagiere eine massive Belastung ist.” Aber der Warnstreik, über den der Flughafen etwa eine halbe Stunde vor Beginn informiert worden sei, sei notwendig. Das Ziel von Warnstreiks sei, Unternehmen wirtschaftlich zu schaden, um Druck aufzubauen. Bei Arbeitsniederlegungen mit längeren Ankündigungen ergreife der Flughafen Maßnahmen und setze etwa Streikbrecher ein, sagte Stubbe. „Ein Streik muss aber wirksam sein.” Wie das die Mutter sieht, von der Tagesschau-Sprecher Constantin Schreiber berichtet? (rsa/ dpa)