Zehntausende Jobs werden abgebaut
VW schließt mindestens drei Werke in Deutschland

Kahlschlag bei Deutschlands größtem Autobauer!
Eine Kürzung des Haustarifs um zehn Prozent, Nullrunden, betriebsbedingte Kündigungen - laut Gerüchten drohen den Mitarbeitern des niedersächsischen Autobauers extreme Einschnitte. Jetzt ist klar: Offenbar werden genau diese Befürchtungen Realität - zumindest, wenn es nach dem Vorstand geht!
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An diesem Montagmorgen (28. Oktober) informiert der Betriebsrat die Angestellten. Offenbar will der Vorstand mindestens drei Werke in Deutschland dichtmachen! Zehntausende Jobs sollen abgebaut werden. Aber nicht nur das - laut der Betriebsratsvorsitzenden Daniela Cavallo sollen wohl auch die Löhne aller Beteiligten gekürzt werden.
Von den Werksschließungen sollen drei deutsche Werke betroffen sein. Und: auch alle verbliebenen Werke sollen schrumpfen! Besonders bedroht könnte wohl das Werk in Osnabrück sein
Folglich werden betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen. Außerdem sollen ganze Abteilungen und Bereiche ins Ausland verlagert bzw. an externe Dienstleister vergeben werden
Schließlich sollen offenbar die Löhne aller Beschäftigten gekürzt werden. Laut Cavallo steh eine Zahl von zehn Prozent im Raum. Auch soll es in den kommenden zwei Jahren keine Erhöhungen geben. Ebenfalls könnten demnach z.B. Boni oder Zahlungen bei Betriebsjubiläen entfallen
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IG Metall: VW-Vorstand muss mit Widerstand rechnen

„Natürlich wissen auch wir im Betriebsrat, wie die Lage derzeit ist. Sie ist ernst, in der gesamten Branche. Wir haben heftige Probleme”, so Daniela Cavallo in ihrer Rede an die Belegschaft. Nur liege man bei der Antwort auf die Probleme meilenweit auseinander. „Der Vorstand steht gegen uns. Er hat nicht nur Verträge aufgekündigt. Er hat einfach alles aufgekündigt, wofür unsere Kultur bei Volkswagen steht. Und er spielt somit massiv mit dem Risiko, dass hier bald alles eskaliert.”
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„Diese Rabiatpläne des Vorstandes sind in keiner Weise hinnehmbar und ein Bruch mit allem, was wir in den letzten Jahrzehnten im Unternehmen erlebt haben. Das ist ein tiefer Stich in das Herz der hart arbeitenden VW-Belegschaft”, heißt es auch in einem Statement der IG Metall. „Wir wollen Standorte, Auslastung und Beschäftigung langfristig absichern. Wenn die Chefetage den Abgesang Deutschlands einläuten will, müssen sie mit Widerstand rechnen, den sie sich so nicht ausmalen kann!”
Am Mittwoch kommen VW und die Gewerkschaft zur zweiten Verhandlungsrunde zusammen. Der Haustarif gilt für 120.000 Angestellte. (dka, mit dpa)