Trauer und Fassungslosigkeit nach Lebensmittelvergiftung„Es gibt keine Rettung mehr” - Onkel des Vaters glaubt nicht an Genesung

Viele Trauernde bei der Beisetzung von Çiğdem, Kadir und Masal.
Viele Trauernde bei der Beisetzung von Çiğdem, Kadir und Masal.
DHA

Der Urlaub einer Hamburger Familie endet tödlich.
Nach dem tragischen Tod einer Mutter und ihrer beiden kleinen Kinder herrscht in der Türkei und auch in ihrer Hamburger Heimat Fassungslosigkeit. Nun wurden sie Seite an Seite in Afyonkarahisar beigesetzt. Ein Onkel fordert Konsequenzen, der Vater kämpft weiterhin auf der Intensivstation.

Beisetzung in der Heimat – und viele offene Fragen

Im Bezirk Bolvadin in Afyonkarahisar nahmen Angehörige, Freunde und zahlreiche Bürger Abschied von Çiğdem B. (27) und ihren Kindern Kadir (6) und Masal (3). Die Familie war zuvor in ein Krankenhaus in Istanbul eingeliefert worden, nachdem bei allen der Verdacht auf eine Lebensmittelvergiftung bestand. Während der Vater Servet B. (36) den Notruf absetzte und selbst ins Krankenhaus kam, überlebten seine Frau und die beiden Kinder nicht. Auf dem Friedhof wurden die Drei am Samstag (15. November) gemeinsam beigesetzt.

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„So funktioniert das nicht“ – Familie fordert Aufklärung

Unter Schock und großer Trauer fordert die Familie nun Konsequenzen. Gegenüber türkischen Medien äußert sich Recep Y., der Onkel des Vaters: „Im Moment kämpft auch mein Neffe Servet B. um sein Leben. Es gibt keine Rettung mehr. Die Staatsführung muss sich darum kümmern. So kann es nicht weitergehen. Natürlich müssen die Schuldigen bestraft werden“.

Die Ermittlungen zu den genauen Umständen laufen weiter. Bislang ist unklar, was genau zu dem dramatischen Verlauf führte. Als Todesursache wird weiterhin eine Lebensmittelvergiftung, möglicherweise durch gefüllte Muscheln, vermutet. Noch werde aber auf Laborergebnisse gewartet, so die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Ein erster Autopsiebericht habe kaum nennenswerte Hinweise geliefert. (ypr)

Verwendete Quellen: CNN Türk, RTL Eigenrecherche