Zuschauer müssen sich umstellen

„Tagesschau” bricht mit jahrzehntealter Tradition

Jens Riewa beerbt Jan Hofer als Chefsprecher der "Tagesschau"
Jens Riewa begrüßt die Zuschauer künftig anders. (Archivbild)
von Eva Johanna Onkels und Maurice Prior

Jetzt ist Schluss!
Deutschlands meistgesehene Nachrichtensendung hat sich von ihrem bekannten Intro verabschiedet. Statt „Guten Abend, meine Damen und Herren, ich begrüße Sie zur ‚Tagesschau‘“ begrüßen Jens Riewa und Co. die Zuschauer schon seit dem 21. November ganz anders.

Orientierung zunehmend am gesprochenen Wort

Denn das „Damen und Herren” ist rausgeflogen! Stattdessen sagen die Sprecher nun: „Guten Abend, ich begrüße Sie zur Tagesschau”. Das hat der NDR auf Bild-Anfrage bestätigt. Doch warum? RTL hat nachgehakt. Die Antwort ist eindeutig! Das Intro wird ab jetzt ohne die Ansprache auskommen. Doch warum ändert die traditionsbewusste Nachrichtensendung das?

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Laut ARD will die Sendung so näher an die Zuschauer herantreten. Ein Pressesprecher teilte RTL mit: „Die ‚Tagesschau‘ orientiert sich bei den Sprechertexten zunehmend am gesprochenen Wort statt an formeller Schriftsprache, das gilt auch für die Begrüßung. Die Veränderung basiert unter anderem auf einer qualitativen Zuschauerbefragung und entspricht dem Wunsch nach einer authentischen und zugänglichen Ansprache.”

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Jens Riewa verzichtete bereits einmal auf „meine Damen und Herren”

„Tagesschau”-Sprecher Jens Riewa hatte die Fernsehzuschauer übrigens schon einmal ohne das „meine Damen und Herren” begrüßt. Im April 2022 sagte er: „Guten Abend und willkommen zur Tagesschau‘”. Von der ARD hieß es damals, es gäbe keine Pläne, die Anrede generell zu verändern.

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Die Reaktionen im Netz fielen damals gemischt aus, viele waren allerdings mit dem neuen Einstieg zufrieden. In den sozialen Medien, insbesondere auf TikTok und Instagram, achtet die „Tagesschau” bereits seit einiger Zeit auf eine gendergerechtere, inklusivere Sprache.