Menschenleben in GefahrTouristen strömen zum Ätna und blockieren Rettungswege

12.11.2023, Italien, Sant'Alfio: Rauchschwaden des Vulkans Ätna, gesehen von der Kirche Magazzeni in der Nähe des Dorfes Sant'Alfio. Europas größter aktiver Vulkan Ätna hat am Sonntag (12.11.2023) große Mengen glühende Lava in den Himmel gespuckt. Foto: Salvatore Allegra/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Alle wollen das Spektakel aus nächster Nähe sehen!
nwi, dpa, Salvatore Allegra

Der Ätna spuckt wieder Lava!
Deshalb wird der höchste aktive Vulkan Europas aktuell von Schaulustigen gestürmt. Was für die Touristen ein tolles Massen-Spektakel ist, hindert sizilianische Einsatzkräfte daran, im Ernstfall Leben zu retten.

Es sind einfach zu viele!

Täglich strömen tausende Menschen an die Hänge des Ätna, um den Lavastrom aus nächster Nähe zu beobachten. Denn seit einigen Tagen tritt der feuerrote Gesteinsbrei wieder aus einem seiner Krater. Die Folgen seien „wildes Parken an den Rändern enger Straßen, Verkehrsblockaden und die Unmöglichkeit der Durchfahrt für Einsatzfahrzeuge”, teilt der Leiter der Abteilung für Zivilschutz der Region Sizilien, Salvo Cocina, mit.

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Inzwischen seien alle Flucht- und Rettungswege versperrt, was die Bergung von Menschen in Not nahezu unmöglich mache. Laut Cocina sei ein Besuch des Ätna auch ohne Menschenmassen schon gefährlich: „Mit der Dunkelheit steigt die Gefahr, zu stürzen und im Schnee zu versinken, proportional zur Zunahme der Menschen.”

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Auf freiwillige Helfer angewiesen

Touristen sollen sich gut ausrüsten und sich in Begleitung von Berg- und Vulkanführern in die Nähe des Vulkans bewegen. Die Situation sei mittlerweile so unübersichtlich, dass Einheiten von freiwilligen Helfern dazu geholt werden mussten.

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Doch auch das reiche nicht aus. Cocina wünscht sich, dass der Parco dell’Etna (Park des Ätna) und die Gemeinden rund um den Vulkan sich auf eine Lösung verständigen. Damit sich seine Einsatzkräfte wieder auf die Menschen konzentrieren können, die wirklich in Not sind. (jjä)